Aktion #abgasalarm: WDR misst Stickoxide in Düsseldorf

Aktion #abgasalarm: WDR misst Stickoxide in Düsseldorf

In NRW werden die zulässigen Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide regelmäßig überschritten. Daher drohen in einigen Städten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Offizielle Messstationen geben nur lückenhaft Auskunft über die flächendeckende Belastung durch Stickoxide. Das möchte der WDR ändern - und selbst messen. Mit der Aktion #abgasalarm will der Sender insgesamt 200 Messröhrchen in Düsseldorf verteilen, um detaillierte Informationen über die Belastung durch Stickoxide zu erhalten.

Autos im Straßenverkehr

Da die Grenzwerte für Stickoxide regelmäßig überschritten werden, drohen in einigen Städten Fahrverbote.
© dpa/David Young

Zurzeit misst das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauchschutz NRW Stickoxide nur an acht Stellen in der Landeshauptstadt. Doch wie ist die Belastung an anderen Orten in der Stadt? Welche Muster sind zu erkennen, welche Faktoren haben Einfluss? Am 28. Februar wird der WDR die sogenannten Passivsammler in ganz Düsseldorf aufhängen und dabei einige Orte besonders berücksichtigen, beispielsweise Kindergärten, Schulen, Sportplätze oder viel befahrene Radwege.

Grundlage für die WDR-eigenen Messungen sind auch die Ergebnisse eines mobilen Labors des Forschungszentrums Jülich, des sogenannten "MobiLabs", eines mit spezieller Technik ausgerüsteten Kleinbusses. Gemeinsam mit dem WDR fuhren die Jülicher Wissenschaftler am 5. und 6. Februar 2018 Straßen in ganz Düsseldorf ab. Die Ergebnisse liegen nun vor und zeigen unter anderem die Grenzen der offiziellen Messstationen: "Eine Messstation ist nur für die Stickoxid-Belastung an genau dieser Stelle repräsentativ", so Dr. Franz Rohrer vom Forschungszentrum Jülich: "Die Belastung kann 50 Meter weiter schon ganz anders sein".

Karte von Düsseldorf

Am 28. Februar wird der WDR die sogenannten Passivsammler in ganz Düsseldorf aufhängen.
© WDR

Die "Passivsammler" stammen aus einem zertifizierten Labor aus der Schweiz, das auch die Auswertung übernimmt. Sie bleiben für vier Wochen hängen und liefern anschließend jeweils einen Monats-Mittelwert. Ergebnisse der Messungen werden Ende April vorliegen. Die Ergebnisse können auch für andere Städte und Kommunen aufschlussreich sein, denn die Verkehrs- und Belastungssituation in Düsseldorf lässt sich auf viele andere Ballungsräume übertragen.

Die Aktion #abgasalarm, eine interaktive Karte sowie weiterführende Informationen zur Gefahr durch Stickoxide sind unter www.abgasalarm.wdr.de zu finden, dort werden im April auch alle Ergebnisse veröffentlicht.

Im WDR Fernsehen berichtet am Mittwoch, 21. Februar ab 20.15 Uhr das Wirtschafts- und Verbrauchermagazin "Markt" über die Aktion.

Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, ob es Fahrverbote geben soll, berichtet „die story: Dicke Luft durch dreckige Diesel – Was machen unsere Städte?“ (28. Februar 2018, 22.10 Uhr im WDR Fernsehen) und zeigt die Konsequenzen, die die Gerichtsentscheidung für NRW hat. Der Beitrag fragt: Wo dürfen Dieselfahrer überhaupt noch rein - und wo nicht mehr? Und wie gehen jetzt schon unsere europäischen Nachbarn mit Dieselfahrern um?

Stand: 21.02.2018