Neue Vorwürfe: Russischer Sportminister Mutko im Zentrum der Doping-Vertuschung

ARD/WDR-Doku „Geheimsache Doping“

Neue Vorwürfe: Russischer Sportminister Mutko im Zentrum der Doping-Vertuschung

Der russische Staat bringt sich mit massiven Verfehlungen möglicherweise um die Teilnahme seiner Athleten bei den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro. Die ARD/WDR-Dokumentation „Geheimsache Doping: Showdown für Russland“ (Mittwoch, Das Erste, 22.45 Uhr) erhärtet mit bislang unveröffentlichten Dokumenten den massiven Verdacht, dass die russische Regierung direkt an der Vertuschung des staatlich gesteuerten Dopings beteiligt war.

Hajo Seppelt

Hajo Seppelt
© WDR/Herby Sachs

Der Film von Hajo Seppelt, Florian Riesewieck und Felix Becker belastet zudem Russlands Sportminister Witali Mutko selbst. Der Film präsentiert Belege, nach denen Mutko die Veröffentlichung des Dopingvergehens eines Fußballers aus Russlands höchster Liga verhindert haben soll. Dazu belegen neue Filmaufnahmen, dass wegen Dopings belastete und lebenslang gesperrte Leichtathletiktrainer immer noch Top-Athleten betreuen.

Die Taskforce des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF, der die ARD/WDR-Dopingredaktion die Recherchen zu diesem Film vorgelegt hatte, teilte in einem Brief vom 1. Juni 2016 mit, dass die Recherchen für sie eine „sehr ernste und dringliche Angelegenheit“ seien und eine „ernsthafte Besorgnis“ darstellten.

Leichtathleten

© WDR/IMAGO

Am 17. Juni wird der Weltverband entscheiden, ob die Suspendierung des russischen Leichtathletikverbandes und damit die Sperre für die Olympischen Spiele in Rio aufrechterhalten wird oder nicht.

Im Anschluss an die Dokumentation wird sich auch die Sendung „Maischberger“ mit dem Thema befassen (Das Erste, 23.15 Uhr). „Gedopt, gelogen, gewonnen: Wie kaputt ist der Sport?“ – über diese Frage diskutieren Hajo Seppelt, ARD-Dopingexperte und einer der Autoren des Films, Ines Geipel, ehemalige Leichtathletin und Dopingopfer, Fußballtrainer Peter Neururer, Michael Vesper, Vorstandsvorsitzender Deutscher Olympischer Sportbund, der russische Journalist Ivan Rodionov sowie der Sportmediziner Prof. Dr. Perikles Simon.

Stand: 07.06.2016, 12.00 Uhr