Merkel: Müssen lernen „unsere Außengrenzen entsprechend zu schützen“

19. WDR Europaforum

Merkel: Müssen lernen „unsere Außengrenzen entsprechend zu schützen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat verdeutlicht, dass die Europäische Union künftig wesentlich mehr Wert auf die Bekämpfung von Fluchtursachen legen sollte, um Fluchtbewegungen wie in den vergangenen Monaten nicht mehr erleben zu müssen.

Angela Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel
© WDR/Herby Sachs

„Wir sind in der Verantwortung für andere Länder, für die Türkei, für Libyen, für einige afrikanische Staaten – das kann man auch Abhängigkeit nennen“, erklärte die Regierungschefin auf dem 19. WDR Europaforum in Berlin. Zudem zeige die jüngste Vergangenheit, „dass wir lernen müssen, unsere Außengrenzen entsprechend zu schützen“.

Derzeit gebe es in Europa Enttäuschungen auf vielen Seiten. Etwa über die Staaten, die sich weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen. Gleichzeitig gebe es Sorgen bei vielen Menschen. „Die Globalisierung verängstigt viele, die dann nach einfachen Lösungen suchen“, sah Merkel hierin eine Ursache für den zunehmenden Populismus in Mitgliedsländern der Europäischen Union. Es komme darauf an, Brücken zu schlagen, immer wieder zu erklären und Ergebnisse zu präsentieren. Europa dürfe nicht zu einem Pullover werden, der sich mit der Zeit immer mehr auflöse. „Ob ich dann noch einmal neue Wolle bekomme, weiß ich nämlich nicht.“

Stand: 12.05.2016, 17.00 Uhr