Mythos Drachenfels

Mythos Drachenfels

Ein Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler

WDR-Fernsehen, 18.10.2024, 20:15 Uhr

Blick auf das Schloss Drachenburg in Königswinter.
© WDR

Der Drachenfels – zwar nur 321 Meter hoch, aber einer der meist bestiegenen Berge Europas. Der Felsen am Rhein ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, er steht auch für technischen Fortschritt und ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Im letzten Moment vor dem Zusammenbruch gerettet, wird er bis heute durch ein Stahlkorsett zusammengehalten – Unikum und Mythos zugleich.

Er wurde zum Sinnbild der Rheinromantik, die im 19. Jahrhundert Kunst, Literatur und das Lebensgefühl einer ganzen Generation beflügelte. Und er ist seit jeher ein Ort der Sagen und Märchen. Was hat es mit dem Drachen auf sich, der schon in mittelalterlichen Erzählungen hier Angst und Schrecken verbreitete? Und wie kamen die Nibelungen auf den Berg?

Die Stadt Königswinter profitiert von ihrer markanten Erhebung mit der urigen Burgruine. Seit 200 Jahren boomt hier der Tourismus: Erst kamen die Engländer auf den Spuren von Lord Byrons Gedichten und begründeten die „Rheinromantik“. Dann lockte die erste Zahnradbahn Deutschlands und wurde vor 140 Jahren als technische Sensation gefeiert.

Der Drachenfels im Morgennebel über dem Rheintal. Unterhalb der markanten Ruine liegen Aussichtsplattform und Gastronomiebetrieb, die 2013 neu gestaltet worden sind. Mit knapp 321 Metern ist der Drachenfels eine der niedrigeren Erhebungen im Siebengebirge.
© WDR

Auf dem Berg ist es heute vor allem die märchenhafte Drachenburg, die Touristen aus aller Welt anlockt. 1884 in nur vierjähriger Bauzeit errichtet, immer wieder anders genutzt und fast zu Grunde gerichtet, ist sie heute nach langer Renovierung Besuchermagnet und einmalige Kulisse – zum Beispiel für die ARD-Serie „Babylon Berlin“.

Die Filmemacher Clemens Gersch und Michael Wieseler haben sich an den Aufstieg auf den Drachenfels gemacht. Sie haben den letzten – mittlerweile 90jährigen – Drachenfelsfotografen getroffen, der für die Filmaufnahmen noch einmal seine Fotoausrüstung ausgepackt hat. Außerdem lernen sie den glücklichen Nachbarn der Drachenburg kennen, der bereits als Jugendlicher Führungen durch das alte Gemäuer veranstaltet hat, und sie erfahren, was es mit dem am Drachenfels gekelterten „Guerillawein“ auf sich hat.

Die 45minütige Dokumentation „Mythos Drachenfels“ erzählt von Visionären und schrägen Vögeln, aber auch von einem tragischen Unfall, der sich hier vor Jahrzehnten ereignet hat.

Redaktion: Monika Pohl

Stand: 10.10.2024, 13.00 Uhr