Tamina Kallert wanderte für „Wunderschön“ durch die Dolomiten

Abenteuer, Action und ganz viel Gänsehaut

Tamina Kallert wanderte für „Wunderschön“ durch die Dolomiten

Tamina Kallert

Geheimnisvolle Dolomiten! Die Bleichen Berge! Tamina Kallert (r) wandert mit acht WDR2- Hörern und Hörerinnen und einem Hund von West nach Ost einmal quer durch die italienischen Dolomiten.
© WDR/Tamina Kallert

„Wandern ist ein Gefühl“, sagt Tamina Kallert. „Und diese Wanderung habe ich gefühlt – in den Beinen und im Herzen.“ Eine Woche war die Moderatorin für die WDR-Reisesendung „Wunderschön“ in den italienischen Dolomiten unterwegs – zu sehen am Sonntag, 13. August 2023, um 20.15 Uhr im WDR Fernsehen.

Zusammen mit einer bunt gemischten Gruppe zwischen 11 und 65 Jahren wanderte Tamina Kallert von Hütte zu Hütte zwischen Seiseralm und Pragser Wildsee. Rauf auf den Schlern und den fast 3.000 Meter hohen Plattkofel, vom Lagazuoi über Cortina d`Ampezzo zu den „Drei Zinnen“. Eine abenteuerliche Reise mit Gipfelglück und Höhenangst, Murmeltieren und Cowboys, Kaiserschmarrn in der Mittagssonne und kühlen Getränken auf der Almhütte als Belohnung nach anstrengenden Tagen. Zum sinnlichen Erlebnis wird die Sendung durch die von Verena Guido eigens komponierte und vom WDR Funkhausorchester eingespielte Musik.

Magische Stimmung im Rosengarten

„Wir arbeiten mit Alphörnern, mit Akkordeon und Cello, es gibt Sequenzen, bei denen ladinisch gesungen wird“, erzählt Filmemacher Michael Wieseler. „Und wenn Wanderführer Franco die Legende vom Rosengarten erzählt, hörst du im Hintergrund die schöne Similde singen, die Zwergkönig Laurin in sein Reich entführt hat. Da bekommt man Gänsehaut.“ Der Blick vom Gipfel des Schlerns auf das Rosengarten-Massiv gehörte – da ist sich die Gruppe einig – zu den Höhepunkten der Wanderung. „Wenn in der Abenddämmerung die letzten Sonnenstrahlen die grauen Felsen rot erglühen lassen, dieses Licht, diese Stimmung, das ist pure Magie, das sind Bilder, die man mitnimmt“, schwärmt Tamina Kallert.

Zur Wandergruppe gehörte Familie Gebers aus Büren bei Paderborn mit den elfjährigen Zwillingen Joshua und Matteo, die Freunde Michael Kaminski und Michael Zander aus Gelsenkirchen, die beiden jungen Lehrerinnen Sonja Klug und Sandra Aras aus Köln – und Lotta, der „kleineste Hütehund der Welt“. Vater Brian Gebers war nicht sicher, ob der Vierbeiner wirklich durchhält oder ob ihn die Familie zwischendurch tragen muss. Aber die kurzbeinige Lotta entpuppte sich nicht nur als Gämse, sie lachte sich unterwegs sogar einen Verehrer an.

Gipfelglück auf 3.000 Meter

Wandern in den italienischen Dolomiten heißt: wandern in dünner Luft über schmale, oft steile Wege mit wenig Schatten. Eine Herausforderung nicht nur für die Kölnerin Sandra Aras: „Ich war es nicht gewöhnt, in Höhen von über 2.000 Metern zu wandern. Mein Kreislauf musste sich erst einmal darauf einstellen.“ Auf dem Weg zum 2.835 Meter hohen Lagazuoi bekämpfte Tamina Kallert ihr Kopfweh mit einem schnellen Espresso – und bedauerte, ihre Lippen nicht gut genug mit Sonnenschutz eingecremt zu haben. „Man vergisst schnell, dass die Sonne im Hochgebirge viel intensiver ist.“ Fünf Stunden brauchte die Gruppe von der Plattkofelhütte auf den gleichnamigen Berg – 700 Höhenmeter rauf und nachher wieder runter. Aber der einmalige Blick vom Gipfelkreuz, aus fast 3.000 Metern auf die umliegende Bergwelt, entschädigte für die ganze Anstrengung.

Herzklopfen beim Abstieg

„Glück ist eine Kontrasterfahrung“, beschreibt Tamina Kallert die Überwindung, wenn man eigentlich nicht mehr kann, das Über-sich-hinauswachsen und einfach weitergehen – und den Stolz, endlich auf dem Gipfel zu stehen und die Erschöpfung zu vergessen. Unvergessen sind Allen die Abstiege, die viel mehr Konzentration kosteten als die Wege nach oben. Einige mussten ihre Höhenangst überwinden, anderen rutschte das Herz in die Hose beim Blick auf den tiefen Abgrund direkt neben dem schmalen Geröllpfad. „Man muss viel mehr gucken, wo man die Füße hinsetzt und ist froh, wenn man endlich unten angekommen ist“, sagt Michael Zander aus Gelsenkirchen, der sich von Wanderführer Franco Bernard gut betreut fühlte. „Der Mann war ein wahrer Glücksgriff“, bestätigt auch sein Kumpel Michael Kaminski, für den die Dolomitentour „ein Abenteuer und eine Herausforderung“ war.

Das Ankommen auf der Hütte

„Mein persönliches Highlight der Reise waren die Hüttenübernachtungen“, erinnert sich die Kölnerin Sandra Klug. „Die Sonnenuntergänge mitten in den Bergen erlebt man nicht, wenn man abends im Tal sein muss.“ Vom „Glück der kleinen Dinge“ spricht Tamina Kallert, und meint das Ankommen auf der Almhütte nach einem langen Tag, das Ausziehen der Wanderschuhe und das Zischen beim ersten Schluck eines kühlen Getränks. Auf dem Weg von Hütte zu Hütte hat die Moderatorin immer wieder ihr Handy gezückt und kleine Begebenheiten am Wegesrand gefilmt, die eingegangen sind in die Sendung – zusammen mit den Bildern des Kameramanns, einer Drohe und einem zweiten Handy. „Wir haben nichts gestellt, sagt Autor Michael Wieseler. „Diese Folge ist die Reportage einer Wanderung mit hohem Suchtfaktor.“

Stand: 21.07.2023, 15.00 Uhr