Stürme über NRW – Spuren der Verwüstung

Stürme über NRW – Spuren der Verwüstung

Ein Film von Lothar Schröder

© WDR

Sie kamen überfallartig und hatten verheerende Folgen. Drei Tornados zogen am 20. Mai 2022 über Ostwestfalen und richteten im Raum Lippstadt, Paderborn und Höxter verheerende Schäden an. Die Katastrophe war nicht die einzige der letzten Jahre. Immer wieder wird Nordrhein-Westfalen von gefährlichen Stürmen heimgesucht.

In Paderborn wurden ganze Straßenzüge verwüstet, 1000 Bäume entwurzelt und das historische Quellgebiet der Pader zerstört. 43 Menschen wurden verletzt, es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro. Die Menschen in Paderborn sind den Tagen der Not enger zusammengerückt. Da ist die Tanzlehrerin Bettina Broer, die in letzter Sekunde einer Kindergruppe das Leben rettete. Und der junge Designer Jan Petzold, der mit seinen Ideen aus der Zerstörung ein neues Heimatgefühl kreierte.

Nordrhein-Westfalen – ein stürmisches Land. Besonders zum Jahresbeginn sind die Meteorologen in Alarmbereitschaft. Rechtzeitig müssen sie vor den Winterstürmen warnen. Die Dokumentation blickt zurück auf unvergessene Stürme. Die Namen Vivien, Kyrill, Ela oder Friedrike stehen für große Zerstörungen, die teilweise heute noch sichtbar sind.

Der Orkan Vivien sorgte 1990 dafür, dass in Düsseldorf erstmals ein Rosenmontagszug abgesagt wurde. Das Sturmtief Jeanette brachte 2002 sogar den Kölner Dom zum Bröckeln. Die mit Steinbrocken übersäte Domplatte musste gesperrt werden. Kyrill sorgte 2007 nicht nur erstmals für die komplette Einstellung des Bahnverkehrs, sondern mähte im Sauerland und Siegerland 25 Millionen Bäume um. Es war der schwerste Sturm des 21. Jahrhunderts.

Unwetter Ela kam zu einer ungewöhnlichen Zeit, ein Sommersturm zu Pfingsten. 2014 verwüstete Ela den Düsseldorfer Hofgarten und brachte große Open-Air-Konzerte in Köln und Essen zum sofortigen Abbruch. Für die Sturmjäger Ruhrgebiet war es ein spannender Tag und ersehnter Höhepunkt, ideal für unvergleichliche Aufnahmen. Sie jagten so lange Sturm und Gewitterbilder bis sie sich gerade noch selbst in Sicherheit bringen konnten.

Immer wieder ziehen Stürme über das Land und manche haben daraus gelernt. Kein Rosenmontagszug mehr ohne direkten Kontakt zum Deutschen Wetterdienst(DWD). Die Bahn stellt den Verkehr lieber frühzeitig ein, bevor die Züge unterwegs liegenbleiben und auch am Kölner Dom wird regelmäßig der Wind gemessen.

Der ARD Meteorologe Sven Plöger erklärt Windgeschwindigkeiten, Sturmverhalten, Tornadorüssel und vieles mehr. Warnt aber auch vor dem Klimawandel, der die Stürme zukünftig immer stärker werden lässt und zwar „in einer Heftigkeit, die wir uns noch gar nicht vorstellen können.“

Redaktion: Adrian Lehnigk (WDR)

Stand: 09.05.2023, 15.00 Uhr