Terra NRW - Ein starkes Netz für 18 Millionen

Terra NRW - Ein starkes Netz für 18 Millionen

Ein Film von Sina Klaus

Beim Telekommunikationsunternehmen Gigaset in Bocholt arbeiten Mensch und Roboter Hand in Hand.
© WDR/Melanie Jost

Über endlose Kilometer unterirdischer Kabel und Zehntausende Antennen können heute 18 Millionen Menschen in NRW miteinander reden und sind ständig miteinander verbunden, denn heute funktioniert nichts mehr ohne Handy, Laptop, oder auch das gute alte Telefon. Angefangen hat alles vor nicht einmal 200 Jahren. Seitdem wurde die Infrastruktur ständig verbessert, weiterentwickelt und ausgebaut dank mutiger Visionen, harter Arbeit und Erfindungen aus NRW.

Bereits 1832 wird in Nieheim in Ostwestfahlen in Hochgeschwindigkeit kommuniziert, mittels Optischer Telegrafie. Klara Heimann nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und zeigt uns wie die Telegrafenarme eingestellt werden, mit denen damals über 600 Kilometer und 62 Stationshäuschen wichtige Staatsdepeschen aus dem fernen Berlin durch NRW bis nach Koblenz geschickt wurden. Das Codesystem, mit dem die Nachrichten in optische Signale übersetzt wurden, war streng geheim und konnte nur von den Telegrafisten mit einem Wörterbuch entschlüsselt werden.

Mit der Entdeckung der Elektrizität und der Erfindung des Telefons verändert sich die Telekommunikation rasant. Ab 1848 entsteht in wenigen Jahren ein zusammenhängendes Netz, das alle großen Städte miteinander verbindet.

Der Netzausbau ist bis heute ein zentrales Thema. Ständig muss alte Technik durch neue ersetzt und die Infrastruktur erweitert werden. So wie in Gemünd im Kreis Euskirchen. Hier arbeiten Ingenieur Gerd Wolter und sein Team an einem der größten Aufträge in der Firmengeschichte der Telekom. Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat weite Teile des Ortsnetzes zerstört. Jetzt wird das Netz komplett neu aufgebaut. Alte dicke Kupferkabel werden dabei durch leistungsfähige, haarfeine Glasfaserkabel ersetzt, die mittels Druckluft verlegt werden.

Nähe der A3 bei Ratingen sorgen Mark Hofmeister und seine Kollegen dafür, dass Störungen im Mobilfunknetz schnell behoben werden. Der Arbeitsplatz des Netztechnikers ist in rund 100 Meter Höhe an der Spitze eines Funkmastes. Wer hier arbeiten will muss schwindelfrei sein. Zehntausende solcher Masten und Antennen unterstützen die großen Funktürme im Land - Wahrzeichen der großen Metropolen NRWs, so wie in Köln der Colonius. 1981 eröffnet überragt er mit 266 Metern Höhe sogar den Kölner Dom. Während die Sendetechnik bis heute im Dauerbetrieb ist, bleibt der Funkturm samt Restaurant für Besucher geschlossen.

„Terra NRW - Ein starkes Netz für 18 Millionen“ ist die vierte Dokumentation in der Reihe „Terra NRW“ über die Erschließung Nordrhein-Westfalens. 18 Millionen Menschen verlassen sich darauf, dass Strom da ist, die Bahn fährt, jederzeit Trinkwasser fließt und alle telefonieren können.

Die Doku-Reihe zeigt, wie unser Land mit genialen Ideen und durch mutige Entscheidungen erschlossen wurde. Wie alles entstand, was heute so selbstverständlich ist. Angefangen bei den Pionieren, die Schienen und Leitungen legten, Trassen und Stauseen bauten. Und es geht heute um die Frage warum so vieles verändert werden muss.

Weitere Folgen aus der Reihe:
24.02.2023: Terra NRW – Das Kraftwerk Deutschlands
03.03.2023: Terra NRW - Das dichteste Schienennetz Europas
10.03.2023: Terra NRW - Land des Wassers

Die Reihe wird gesprochen von Annette Frier.
Redaktion: Adrian Lehnigk, Barbara Schmitz

Stand: 08.02.2023, 09.00 Uhr