Terra NRW - Das dichteste Schienennetz Europas
Terra NRW - Das dichteste Schienennetz Europas
Ein Film von Eva Hoffmann-Villena
Die Gleisarbeiter bei Thyssen in Duisburg sorgen dafür, dass immer neue Trassen entstehen.
© WDR/Melanie Jost
Nordrhein-Westfalen ist Bahn-Land – mit wichtigen Drehkreuzen für ganz Europa. 6.000 Kilometer Schienen, 1,2 Millionen Passagiere täglich. Vor mehr als 180 Jahren begann die Erschließung des Westens, über Flüsse und Kanäle, Berge und Täler. Heute müssen die Verbindungen zwischen den Metropolen vor allem an Rhein und Ruhr im Minutentakt funktionieren. Und die Herausforderungen wachsen.
Will man zu den Anfängen, landet man bei ThyssenKrupp in Duisburg. Es ist die größte Werksbahnanlage Deutschlands. Der Konzern gehörte zu den Treibern des Bahnausbaus. Tarnsportmöglichkeiten für die tonnenschweren Güter wurden gebraucht. Den Anfang machte 1838 der Eisenbahnabschnitt von Düsseldorf nach Erkrath. 1841 folgte der Ausbau bis Wuppertal. Neues Verkehrsmittel, neue Möglichkeiten. Die Bahn trat in Konkurrenz zur Beförderung per Schiff. Und mit der ersten internationalen Strecke sollten massenweise Güter von Köln bis nach Antwerpen gebracht werden. Der sogenannte eiserne Rhein entstand. 1847 kommt dann eine der wichtigsten Magistralen dazu. Die Strecke Köln-Minden bringt die Eisenbahn ins Herz der Schwerindustrie und prägt das Ruhrgebiet bis heute.
Doch was glorreich begann, verlor in den Jahren an Glanz. Seit den 1980er Jahren wandert der Güterverkehr mehr und mehr auf die Straße. Lastwagen transportieren mehr als 70 Prozent der Güter. Der LKW ist flexibler und schneller als die Bahn. Allerdings floss auch drei Mal so viel Geld in den Ausbau des Straßennetzes.
Bis 2032 sollen laut Bundesregierung doppelt so viele Menschen die Bahn nutzen. Und die Deutsche Bahn will 1,3 Milliarden Euro investieren: Modernisierung von Strecken und Zügen, Reaktivierung von still gelegten Strecken. Bleibt die Frage, ob eine Erneuerung der Anlagen reicht. Beispiel Kölner Hauptbahnhof, der heute schon überlastet ist. Eine Verlegung auf die andere Rheinseite ist da nach Plänen des Architekten Paul Böhm die bessere Lösung.
„Terra NRW - Das dichteste Schienennetz Europas“ ist die zweite von vier Dokumentationen über die Erschließung Nordrhein-Westfalens. 18 Millionen Menschen verlassen sich darauf, dass Strom da ist, die Bahn fährt, jederzeit Trinkwasser fließt und alle telefonieren können.
Die Doku-Reihe zeigt, wie unser Land mit genialen Ideen und durch mutige Entscheidungen erschlossen wurde. Wie alles entstand, was heute so selbstverständlich ist. Angefangen bei den Pionieren, die Schienen und Leitungen legten, Trassen und Stauseen bauten. Und es geht heute um die Frage warum so vieles verändert werden muss.
Weitere Folgen aus der Reihe:
24.02.2023: Terra NRW – Das Kraftwerk Deutschlands
10.03.2023: Terra NRW - Land des Wassers
17.03.2023: Terra NRW - Ein starkes Netz für 18 Millionen
Die Reihe wird gesprochen von Annette Frier.
Redaktion: Adrian Lehnigk, Barbara Schmitz
Stand: 08.02.2023, 09.00 Uhr