Grünen-Europapolitikerin Ska Keller kritisiert mögliche Vergabe der EM 2024 an die Türkei

WDR Sport inside

Grünen-Europapolitikerin Ska Keller kritisiert mögliche Vergabe der EM 2024 an die Türkei

Sport Inside

© WDR

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Ska Keller, hat die Europäische Fußball-Union UEFA aufgefordert, die EM 2024 wegen der Menschenrechtproblematik nicht an die Türkei zu vergeben. „Wenn Menschenrechte ein verbindliches Kriterium sind für die Vergabe von Europameisterschaften, kann die Türkei nicht in Betracht gezogen werden. Denn die Menschenrechtslage dort ist katastrophal“, sagte Keller in der WDR-Sendung Sport inside. Keller ist auch Mitglied im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Türkei. Wo es Menschenrechtsverletzungen dieser Art gebe, dürfe keine EM stattfinden, so Keller weiter. Eine EM würde nur dem Regime in die Hände spielen und würde „auch nichts dafür tun, um den Leuten in den Gefängnissen zu helfen“.

Zum ersten Mal enthalten die UEFA-Anforderungen an einen EM-Gastgeber auch spezifische Kriterien mit Blick auf die Einhaltung von Menschenrechten. Diese Kriterien, so hatte die UEFA im Mai mitgeteilt, basierten auf den Richtlinien der Vereinten Nationen. Um die Fußball-EM 2024 bewerben sich die Türkei und Deutschland. Die UEFA vergibt die EM am 27.9. in Nyon.
In der Türkei sind seit dem Putschversuch im Juli 2016 rund 47.000 Menschen festgenommen worden. Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder das harte Vorgehen der Regierung von Präsident Erdogan gegen Kritiker und Oppositionelle und die starke Einschränkung der Pressefreiheit.

Einen Beitrag zum Thema sendet der WDR in der Sendung „Sport inside“ am Mittwoch, 12.09.2018, ab 22.55 Uhr.

Stand: 12.09.2018, 15.00 Uhr