Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – 1983

WDR-Dokumentationsreihe über die 80er geht weiter

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – 1983

Ein Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler, erzählt von Frank Goosen

1983 wurde „Saurer Regen“ zum Horrorwort des Jahres, 99 Luftballons machten Nena zum Star und ein Läufer aus Oberhausen ließ bei der ersten Leichtathletik-WM in Helsinki über 800 Meter alle hinter sich. „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt - 1983” (31.8.2018, 20.15 Uhr, WDR Fernsehen, ab sofort online first in der WDR-Mediathek: www.wdr.de/mediathek) ist der vierte Film der neuen, zehnteiligen WDR-Dokumentationsreihe „Unser Land in den 80ern“. Der Buchautor und Ruhrgebiets-Kabarettist Frank Goosen leiht dem Film nicht nur seine Stimme, sondern erzählt auch persönliche Anekdoten aus seiner Jugend in Bochum.

Sprecher und Autor Frank Goosen

Sprecher und Autor Frank Goosen war 1983 unsterblich verliebt – und schrieb darüber später seinen Bestseller "Liegen lernen".
© WDR/Fulvio Zanettini

Über der Stadt Hagen schwebten 1983 „99 Luftballons“. Nena hatte ihre Heimatstadt mit einem Knall zum Zentrum der Neuen Deutschen Welle gemacht – sogar in den USA wurde sie mit ihrem Hit berühmt. Nicht weniger erfolgreich war die Band Geier Sturzflug. In den deutschen Charts wurde kräftig „in die Hände gespuckt“. „Die Hoffnung war, ein Lied rauszubringen, was vielleicht im Radio mal gespielt wird. Dass man dann vielleicht mehr Auftritte bekommt, und die vielleicht ein bisschen besser bezahlt sind“, erinnert sich Frontmann Friedel Geratsch. So war es dann auch. „Bruttosozialprodukt“ ging durch die Decke: 22 Wochen in den Charts und 600.000 verkaufte Platten.

Vor Freude durch die Decke ging auch Willi Wühlbeck aus Oberhausen. Der zehnfache deutsche Meister über 800 Meter und Rekordhalter über 1000 Meter trat zum ersten Mal bei einer Leichtathletik-WM an. „Ich hatte gedacht, das wird mein letztes großes Rennen werden, wenn ich daran teilnehme, und da muss ich alles für geben“, sagt der damals 28-Jährige in der Dokumentation. Er hielt dem Druck stand und gewann das Rennen seines Lebens vor 60.000 Zuschauern in Helsinki.

Willi Wülbeck

Willi Wülbeck gehörte in den 80er Jahren zu den weltbesten 800-Meter-Läufern. Am 9. August 1983 gewann er die Weltmeisterschaft in Helsinki mit der sagenhaften Zeit von 1:43:65 Minuten.
© WDR/Claus Langer

Politisch wurde es 1983 immer grüner. Das Topthema, mit denen es die Grünen in den Bundestag geschafft hatten, war der Schutz der Umwelt. Doch damit sah es düster aus. Für den Dreck aus der Luft war 1983 ein Begriff in aller Munde: „Saurer Regen“. Die Industrie-Abgase schädigten den Wald. Der schweflige saure Regen war die Hauptursache für das Waldsterben – angeblich waren 1983 schon 90 Prozent der Fichten in NRW krank.

Redaktion: Monika Pohl (WDR)

Die Sendetermine im Überblick (jeweils 20.15 Uhr im WDR Fernsehen):

10.08.2018: Keine Atempause – 1980
17.08.2018: Jede Menge Kohle – 1981
24.08.2018: Ein bisschen Frieden – 1982
31.08.2018: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – 1983
07.09.2018: Jetzt oder nie – 1984
14.09.2018: Zurück in die Zukunft – 1985
21.09.2018: Alles Lüge – 1986
28.09.2018: Hinterm Horizont geht’s weiter – 1987
05.10.2018: Tausend gute Gründe – 1988
12.10.2018: Freiheit – 1989

Stand: 05.07.2018, 14.00 Uhr