Orphaned Land – All Is One

WDR Fernsehen

Orphaned Land – All Is One

Die Konzerte der israelischen Band Orphaned Land geben für wenige Stunden ein zu Hause für "Verwaiste“, die miteinander feiern wollen. Egal, ob Jude, Christ, Moslem oder Atheist.

Sänger Kobi Farhi an der Klagemauer in Jerusalem

Sänger Kobi Farhi an der Klagemauer in Jerusalem
© WDR/Ingo Schmoll

Jerusalem - Sänger Kobi Farhi blickt auf die Klagemauer: "Wenn du mich fragst, was wichtiger ist: Diese Mauer oder das Leben der Menschen...?" Seit 25 Jahren kämpft die israelische Band Orphaned Land („Verwaistes Land“) für die Völkerverständigung, ist Vermittler zwischen Judentum, Christentum und Islam. Die fünfköpfige Metalgruppe greift in ihren Lyrics die drei abrahamitischen Religionen auf, vereint sie. Spielt die Band eine Show in der Türkei, dem einzigen muslimischen Land, in dem sie auftreten darf, kommen Fans aus dem Iran, Libanon, Ägypten und Jordanien. Sich öffentlich zur Band zu bekennen, ist für Fans aus einigen Ländern aber nicht ungefährlich.
Das Porträt von Conny Schiffbauer und Ingo Schmoll zeigt die Musiker im Umfeld ihrer Familie, Freunden, Fans und beleuchtet den Hintergrund ihres Engagements im Friedensprozess. Der Film zeigt einen schonungslos, ehrlichen Blick auf die Sinnlosigkeit des nicht enden wollenden Krieges. Uri, der Bassist von Orphaned Land: "Ich bin im Grunde ein Araber. Meine Großmutter ist in Ägypten geboren. Ich darf Ägypten nicht betreten. Mein Vater ist im Irak geboren, aber dort darf ich nicht hin. Das ist verrückt."
Die Konzerte von Orphaned Land geben für wenige Stunden ein zu Hause für "Verwaiste“, die miteinander feiern wollen. Egal, ob Jude, Christ, Moslem oder Atheist. Uri hat sich sein Verständnis für den Frieden tätowieren lassen, auf seinem Arm sieht man die Vereinigung der Symbole der drei Religionen.

Eine Ko-Produktion von WDR und MDR

Redaktion: Peter Sommer (WDR), Andrea Niemeyer (MDR)

Stand: 20.02.2018, 15.00 Uhr