„Sowas wie Angst – Eine Suche mit Anke Engelke“

Menschen hautnah

„Sowas wie Angst – Eine Suche mit Anke Engelke“

Nach den beiden journalistischen Reisen „Sowas wie Glück“ und „Sowas wie perfekt“ geht Anke Engelke in dieser 75minütigen Reportage dahin, wo die Angst sitzt. In „Sowas wie Angst – Eine Suche mit Anke Engelke“, die im Rahmen der WDR-Reihe „Menschen hautnah“ ausgestrahlt wird, beschäftigt sich die Schauspielerin mit einem Gefühl, das unsere Gesellschaft fest im Griff zu haben scheint.

Anke Engelke mit Künstler Roland Brus

Anke Engelke mit Künstler Roland Brus auf dem Berliner Platz in Wuppertal – einem soziologischen Angst-Ort.
© WDR

Um zu verstehen, wovor und warum sich Menschen fürchten, reist Anke Engelke zunächst nach Wuppertal. Der Berliner Platz in Oberbarmen gehört zu den 33 sogenannten Angstorten, die es nach einer offiziellen Erhebung in der Stadt gibt. Anke Engelke begleitet Streetworker, Sozialarbeiter und Künstler, die versuchen, dem Platz ein neues Image zu verpassen.

Menschen haben Angst, aber sind sie tatsächlich in Gefahr? Der Soziologie-Professor Ortwin Renn sortiert die Risiken und weiß, was statistisch wirklich Gefahren für Leib und Leben sind und was überschätzt wird. Denn nicht Mord und Totschlag bedrohen uns, sondern die vier großen Gesundheitsrisiken Rauchen, Trinken, schlechte Ernährung und fehlende Bewegung

Anke hält sich selbst für relativ furchtlos. Als Kind hatte sie lediglich Angst davor, dass jemand ihr Fahrrad klaut. Harmlos, verglichen mit dem, was ihr Kinder einer Hagener Grundschulklasse erzählen. Heute fürchten sich die Kinder vor Klimakatastrophen, Kriegen und Weltuntergang. In der Bochumer Uniklinik unterzieht sich Anke Engelke einer Angstdiagnose. Professor Jürgen Margraf bescheinigt ihr eine erstaunliche Angstfreiheit – bis auf eine leichte Höhenangst. Doch was ist mit den Menschen, die zufrieden ein gutes Leben zu führen scheinen, jedoch unter etwas leiden, das niemand sieht: unter einer Angststörung? Die junge Casey berichtet über das Leben mit der ständigen Angst.

Am Ende ihrer Reise zieht Anke Engelke folgendes Fazit: „Ängste muss man ernst nehmen, wir müssen darüber reden. Doch wenn eine subjektive oder unbegründete Angst uns im Griff hat, kann das gefährlich sein. Ängste sind oft gefährlicher für unser Leben als das, was wir meinen, fürchten zu müssen. Wer hätte das gedacht: Nicht hinter jeder Ecke lauert das Böse!“

Stand: 30.11.2017, 13.15 Uhr