WDR-Magazin Quarks macht den großen Abriebtest

Umweltbelastung durch Autoreifen

WDR-Magazin Quarks macht den großen Abriebtest

Es ist wieder Zeit für den Reifenwechsel: „Von O bis O“, von Ostern bis Oktober heißt die Faustregel, nach der millionenfach Winterreifen zum Einsatz kommen. Was kaum jemand weiß: Jedes Jahr landen in Deutschland über 100.000 Tonnen Reifenabrieb in der Umwelt. Das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks hat einen großen Abriebtest durchgeführt und untersucht, was mit dem abgefahrenen Profil von Sommer- und Winterreifen abseits der Straßen in NRW passiert. Moderator Ranga Yogeshwar präsentiert den Test bei Quarks am Dienstag, 24.10.2017, um 21 Uhr im WDR Fernsehen.

Autoreifen

Unter anderem zeigt Ranga Yogeshwar wohin das abgefahrene Profil „verschwindet“, was Reifengummi mit Elefanten in Thailands Wäldern zu tun hat oder wer dafür sorgt, dass Flugzeugreifen auf keinen Fall platzen.
© WDR/Heiko Specht

Mit einer Spezialwaage wurde jeweils ein Satz nagelneuer Reifen gewogen, dann auf ein Fahrzeug eines Dortmunder Taxiunternehmens montiert und sechs Wochen später wieder gewogen – auf das Gramm genau. In dieser Zeit hat das Taxi 12.000 Kilometer zurückgelegt. Das Ergebnis des Quarks-Experiments: Das Taxi hat mehr als ein Kilogramm Gummi abgefahren. Hochgerechnet kommen in Deutschland somit pro Jahr über 100.000 Tonnen Reifenabrieb zusammen, das entspricht 4000 LKW-Ladungen.

Allein in NRW gibt es an vielbefahrenen Straßen rund 1500 Beckenanlagen, in denen das Wasser versickern soll, das den Reifenabrieb von den Straßen spült. Trotzdem finden Biologen von der Universität Duisburg-Essen Schadstoffe von Reifen in angrenzenden Flüssen und Bächen – und sogar in den Organismen, die darin leben. Bernd Sures, Professor für Gewässerökologie und Spezialist für Straßenstaub: „Auch in den Böden gibt es viele Organismen, die mit Reifenabriebpartikeln in Kontakt kommen. Etwa Regenwürmer, die Böden richtig umpflügen. Von diesen Regenwürmern leben dann wieder andere Organismen.“ Wie viel Abrieb über diese Nahrungskette am Ende auf den Tellern der Verbraucher landet, ist bisher jedoch weitgehend ungeklärt.

Redaktion: Anahita Parastar

Stand: 20.10.2017, 10.15 Uhr