Verschleppt und verkauft - Arbeitssklaven in Russland
aus der Reihe „Die Story“
Verschleppt und verkauft - Arbeitssklaven in Russland
aus der Reihe „Die Story“
Ein Film von Yousif Al-Chalabi

Sasha Gurov wurde unter Drogen gesetzt und nach Dagestan in eine Ziegelei verschleppt.
© WDR/Ethnofund Russia/Elemag Pictures
In der russischen Föderation arbeiten nach Schätzungen etwa eine Million Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen. Menschen wie Sascha. Er kam aus der Nähe von Moskau in die Hauptstadt, auf der Suche nach Arbeit, vertraute sich schließlich einem Schlepper an. Der betäubte ihn mit KO-Tropfen. Sascha wachte in der Kaukasusrepublik Dagestan auf, in einer Ziegelei. Dort arbeitete er wochenlang ohne Lohn, bis er von Freiwilligen der Hilfsorganisation „Alternativa“ befreit wurde. „Ich hatte Angst, dass man mich töten würde, wenn ich einfach abhaue“, sagt Sascha heute, zurück in Moskau.
Alexey Nikitin und Zakir Ismailov sind die Köpfe von „Alternativa“. Die Story begleitet sie, wie sie Verschwundenen nachspüren - in den Ziegelbrennereien und auf den Bauernhöfen der Republiken, aber auch in Moskau selbst. „In Russland werden Menschen durch ihre eigenen Landsleute versklavt“, sagt Alexey. „Das gibt es sonst nirgendwo in Europa.“
Eine Anwältin für Arbeitsrecht und ein leitender Staatsanwalt erklären die rechtlichen Lücken, die von den Ausbeutern genutzt werden. Sie helfen, Antworten zu geben auf die Frage: Warum grassiert die moderne Sklaverei im Osten Europas?
Der Film basiert auf einer gemeinsamen Recherche von der „Story“ und der britischen Zeitung „The Guardian“.
Redaktion: Norbert Hahn
Stand: 27.09.2017, 12.45 Uhr