„Als wir unschlagbar waren – 1974“

WDR-Dokumentation über die 70er

„Als wir unschlagbar waren – 1974“

Im Sommer 1974 nahm das Leben in NRW Fahrt auf. Alles wurde bunter, internationaler, leidenschaftlicher. Die Welt war in drei NRW-Stadien zu Gast zur Fußball-WM – und Deutschland wurde Weltmeister im eigenen Land. Der fünfte Teil der WDR-Reihe über die 70er (Freitag, 8. September 2017, 20.15 Uhr, WDR Fernsehen) erzählt von einem Superjahr, in dem alles zu gelingen schien. Sprecherin des Films ist Annette Frier. Die Schauspielerin kam 1974 in Köln zur Welt.

Annette Frier

Der Film über die Geschichten und Ereignisse des Jahres 1974 wird erzählt von Schauspielerin Annette Frier, die im gleichen Jahr in Köln auf die Welt kam.
© WDR/Klaus Görgen

Filmemacherin Anke Rebbert erzählt von einer Zeit, als die Menschen Endspielkarten für 15 Mark kaufen konnten und dafür eine ganze Nacht Schlange standen. Das Westfalenstadion in Dortmund, das Parkstadion in Gelsenkirchen und das Düsseldorfer Rheinstadion zählten zu den Austragungsorten jener WM, bei der der deutsche Fußballtraum wahr wurde.

Die Dokumentation „Als wir unschlagbar waren – 1974“ stellt auch Menschen wie Walburga Krebber aus Seppenrade vor. Ihr Mann, ein Bundesliga-Schiedsrichter, betreute die Nationalmannschaft von Zaire. Die „Leoparden“ waren in Ascheberg im Münsterland untergebracht. Dort lebten und trainierten sie während der WM – und wurden von Walburga Krebber umsorgt. Wie man sich verständigen kann, ohne die Sprache des anderen zu sprechen, das ist für die heute 66-Jährige eine der wichtigen Erinnerungen.

Bundestrainer Helmut Schön (l), Jupp Derwall (M), Herbert Wimmer (r)

Bundestrainer Helmut Schön (l) versucht an der Seite seines Co-Trainers Jupp Derwall (M) beruhigend auf die Aktionen seiner Mannschaft einzuwirken. Neben ihnen sitzt der ausgewechselte Mittelfeldspieler Herbert Wimmer (r).
© WDR/dpa

Experimentelles Tanztheater in Wuppertal

Besonders ist auch die Geschichte der Australierin Jo Ann Endicott. Als klassische Balletttänzerin machte sie sich auf den Weg ans andere Ende der Welt – nach Wuppertal zu Pina Bausch. Bausch war gerade Ballettdirektorin geworden und nannte ihre erste Choreografie schlicht „Fritz“. Jo Ann Endicott war dabei und erlebte ein Tanztheater fast ohne Tanz, sehr minimalistisch und experimentell: „Man hat gelitten und es war trotzdem toll. Die Möglichkeiten, in Wasser zu tanzen, in Erde, auf Gras. Damals war es revolutionär, jetzt machen das alle, aber wir haben es zuerst gemacht.“

Allwetterzoo in Münster

Unschlagbar war 1974 auch der Allwetterzoo Münster, der im Mai seine Neueröffnung feierte. Die 67-jährige Bärbel Uphoff eroberte damals als Tierpflegerin eine Männerdomäne. „Bei der Berufsberatung haben sie mich für verrückt erklärt, dass ich Tierpflegerin werden wollte. Und ich habe es dennoch durchgesetzt“, erzählt die Pensionärin in der WDR-Dokumentation.

Der fünfte Teil der Reihe steht bereits am Vortag und dann ein Jahr lang in der WDR-Mediathek: www.wdr.de/mediathek

Ein Film von Anke Rebbert

Redaktion: Christiane Hinz

Produziert wurde die Filmreihe zu den 70ern von Broadview TV

Stand: 07.09.2017, 10.00 Uhr