Das Porno-Imperium – Die neuen Spielregeln der Sex-Industrie
aus der Reihe „Die Story“
Das Porno-Imperium – Die neuen Spielregeln der Sex-Industrie
Ein Film von Ovidie

Autorin Ovidie (r) mit Mike South, Kenner der Szene, Zeuge des Secret Service. Ihm wurde Schweigegeld angeboten – aber es gab auch Morddrohungen.
© WDR
Nie zuvor wurde so viel Pornografie konsumiert wie heute. Grund sind sogenannte „tube-sites“, auf denen Pornomacher ihre Videos online stellen: Seiten wie Pornhub, YouPorn oder Mydirtyhobby gehören zu den beliebtesten Webseiten der Welt. Viele davon sind im Besitz von „Manwin“, eines einzigen multinationalen Unternehmens, das es geschafft hat, den herkömmlichen Markt der Sex-Filmindustrie zusammenbrechen zu lassen.
Die französische Filmemacherin Eloïse Becht alias Ovidie erzählt einen Wirtschaftskrimi, der an Orten wie Budapest, Montreal, New York und Berlin den Spuren des neuen Porno-Giganten folgt. Und die Geschichten eines Aufstiegs erzählt, an dem einst auch Fabian Thylmann aus Aachen seinen Anteil hatte. Der Computer-Fachmann hatte besser als erfahrene Porno-Unternehmer verstanden, welche Chancen das Internet bot. Er fing beim Neuling „Manwin“ an, köderte Nutzer mit (oft) kostenlosen Pornos und trieb so die alte Porno-Welt in den Ruin. Bis die Steuerfahndung kam und ihm zusetzte.
Ovidie, einst selbst Porno-Darstellerin, erzählt aber auch die Geschichten der Frauen in der sich wandelnden Sex-Industrie. In drastischen Bildern und brutalen Dialogen wird deutlich, was das neue Zeitalter für die jungen Frauen aus Osteuropa bedeutet, die zum Beispiel in Budapest noch klassische Pornos drehen. Ein Ehepaar aus Münster „arbeitet“ dagegen schon für eine der neuen Plattformen im Internet – beim Unternehmen bleiben 78 Prozent der Einnahmen kleben, findet Ovidie heraus.
Wer steckt hinter dem Unternehmen, das den Porno-Markt erschüttert hat? Wie konnte es so mächtig werden? Ovidie sucht nach Antworten.
Redaktion: Norbert Hahn
Stand: 31.08.2017, 13.00 Uhr