Mega-Kirmes Crange - Eine Stadt steht Kopf
Mega-Kirmes Crange - Eine Stadt steht Kopf
Ein Film von Marika Liebsch
Mitten im Ruhrgebiet formiert sich einmal im Jahr für zehn Tage eine bunte Traumwelt. Die Cranger Kirmes verspricht Abenteuer und Vergnügen für rund vier Millionen Menschen – eine Mammutaufgabe für ihre Schöpfer. Die WDR-Dokumentation „Mega-Kirmes Crange“ erzählt von einem Schwergewicht unter den deutschen Großevents: „Crange“ gilt noch vor dem Münchener Oktoberfest als „vollstes Volksfest“ Deutschlands.
Die Cranger Kirmes ist ein Rummel der Superlative für 4 Millionen Besucher im Jahr.
© WDR/Philipp Bösel
Filmemacherin Marika Liebsch und ihr Team zeigen die Kirmes mit neuester Kameratechnik und exklusiven Einblicken. Viele waren schon dort – aber so haben sie die Kirmes im Herner Stadtteil Crange noch nie gesehen.
Für anderthalb Wochen wird ein Mikroorganismus in Gang gesetzt, den 500 Schausteller und vier Millionen Besucher mit Leben füllen. Damit dieser reibungslos funktioniert, arbeiten einige hunderte Menschen voller Leidenschaft schon Monate im Voraus für „ihre Kirmes“. Die Dokumentation blickt hinter die Kulissen und begleitet u.a. Kirmesarchitektin Sabine Marek, die das ganze Jahr auf das Event im August hinarbeitet. Aus 2000 Bewerbungen werden 500 Schausteller ausgewählt – und das für einen sehr begrenzten Platz im Herzen des Herner Stadtteils Crange. Sabine Marek muss bei ihrer Planung zentimetergenau arbeiten, um Fluchtwege einzuhalten und die Besucherströme optimal zu lenken.
Im Konkurrenzkampf um die besten Plätze verbessern die Schausteller ihre Fahrgeschäfte jedes Jahr mit neusten Trends und Technik – Sebastian Küchenmeisters „Konga“-Riesenschaukel zum Beispiel beschleunigt die Menschen mit bis zu 4G, der vierfachen Erdanziehungskraft – bei höherer Belastung könnten untrainierte Menschen bewusstlos werden. Aber „Crange“ ist mehr als Achterbahn und Bierzelt. Stolz sind die Anwohner auf ihre privaten Heckenwirtschaften zur Kirmeszeit. Eingeweihte Besucher verbringen ihre Kirmestage manchmal nur hier. Damit bildet eines der größten Events im Westen zugleich ein Stück Ruhrgebietstradition.
Redaktion: Lena Brochhagen und Monika Pohl
Stand: 31.07.2017, 10.00 Uhr