"Konrad Adenauer – seine fünf Leben“

WDR-Doku zum 50. Todestag von Konrad Adenauer

"Konrad Adenauer – seine fünf Leben“

„Der Alte ist tot“ – Diese Nachricht verbreitete sich vor 50 Jahren, am 19. April 1967, wie ein Lauffeuer. Konrad Adenauer starb mit 91 Jahren, doch den Menschen in Deutschland schien er unsterblich. Die WDR-Dokumentation „Konrad Adenauer – seine fünf Leben“ (Freitag, 21. April 2017, 20.15 Uhr, WDR Fernsehen) zeigt das bewegte Leben des ehemaligen Kölner Oberbürgermeisters und deutschen Gründungskanzlers.

Konrad Adenauer

Konrad Adenauer, Bad Honnef-Röhndorf (undatierte Aufnahme)
© WDR/akg

Autor Lothar Schröder schaut auf Konrad Adenauer als Familienmenschen und als Politiker. Welche Spuren hat er hinterlassen? Wie erinnert man Adenauer noch heute? In der WDR-Dokumentation kommen Adenauers Kinder, Enkel und Urenkel zu Wort. Die erst kürzlich entdeckten Tagebücher von Sohn Paul zeigen, dass Adenauer neben einem ausgeprägten Pflichtbewusstsein auch eine verletzliche Seite hatte.

Als junger Mann überlebte Adenauer schwer verletzt einen Verkehrsunfall, Jahre danach stand er auf einer Deportationsliste der Nazis und wieder einige Jahre später entkam er als Bundeskanzler einem Bombenattentat israelischer Protestgruppen. Zudem musste Adenauer zweimal miterleben, wie seine Ehefrauen schon früh starben. Letztlich blieb er mit sieben Kindern alleine zurück.

Seine politische Laufbahn begann früh: Kaum älter als 30 machte er in der Kölner Stadtverwaltung eine rasante Karriere. Als Krisenmanager für Lebensmittelversorgung gewann er während des Ersten Weltkriegs Herzen der Kölner. Noch heute verkaufen einige Bäcker – mit abgewandelter Rezeptur – das „Adenauer-Brot“, das er damals erfand. 1917 wurde Adenauer jüngster Oberbürgermeister von Köln und machte die Stadt mit seiner visionären Stadtplanung zur Metropole. Mit der Machtergreifung der Nazis wendete sich für ihn das Blatt: Er wurde seines Amtes als Oberbürgermeister enthoben und zweimal verhaftet.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann Adenauers zweite Karriere. Mit 73 Jahren wurde er der erste Bundeskanzler Deutschlands und führte das Land in 14-jähriger Regentschaft zurück in die internationale Gemeinschaft. Er schaffte die Aussöhnung mit Frankreich und Israel ebenso wie die Anbindung an die westliche Verteidigungsgemeinschaft. Als sein größtes Verdienst gilt die Heimholung der letzten 10.000 Kriegsgefangenen aus russischen Lagern – zehn Jahre nach Kriegsende.

Redaktion: Katrin Niemann, Barbara Schmitz

Stand: 13.04.2017, 13.30 Uhr