Doku-Reihe „Wir sind 18 Millionen“: Der WDR zeigt, wie NRW in Zukunft lebt

Doku-Reihe „Wir sind 18 Millionen“: Der WDR zeigt, wie NRW in Zukunft lebt

Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland – und das wird auch so bleiben. Bis zum Jahr 2030 wächst NRW um mehr als 50.000 Einwohner. Die Menschen im Kreis Höxter werden älter sein, die entlang der Rheinschiene jünger. Das und vieles mehr zeigt die vierte Folge der WDR-Doku-Reihe „Wir sind 18 Millionen“ (Freitag, 7. April, 20.15 Uhr, WDR Fernsehen), die sich mit der Frage beschäftigt, wie die Menschen in Zukunft in NRW leben werden. Umfangreiche Informationen und Daten gibt es online: www.18millionen.wdr.de

Wir sind 18 Millionen

© WDR

Für „Wir sind 18 Millionen“ haben die Filmemacher zusammen mit Datenjournalisten rund 2.000 Statistiken und eigens für den WDR erhobene Studien ausgewertet.

Länger leben, länger gesund bleiben

Wer 2030 in Nordrhein-Westfalen geboren wird, lebt länger: Bei Frauen steigt die Lebenserwartung um 2,2 Jahre von 82,3 auf 84,7 und bei Männern sogar um 2,7 Jahre von 77,9 auf 80,6. Doch die Menschen werden nicht einfach älter und gebrechlicher, sondern bleiben auch länger gesund. Vor allem NRW-Männer können sich freuen: Ihre gesunde Lebenszeit (plus 2,8 Jahre) steigt stärker als die gesamte Lebenszeit (plus 2,7 Jahre) – damit haben sie mehr Zeit für ein aktives, gesundes Leben.

Landkreise überaltern

NRW wird demnach auch insgesamt älter: Bis 2030 steigt der Anteil der über 65-Jährigen von heute 20 auf dann 25 Prozent. Die meisten Rentner werden im Kreis Höxter leben. Fast ein Drittel (30,6%) der Bewohner wird dort dann 65 Jahre und älter sein. Die Dörfer auf dem Land werden immer älter: Die Jüngeren zieht es in die Stadt, die Älteren bleiben auf dem Land. Das Durchschnittsalter in den Kreisen wie Höxter, Wesel und Recklinghausen liegt 2030 bei über 48 Jahren, knapp 5 Jahre höher als in Münster und Köln. Die meisten Kinder im Verhältnis zur Bevölkerung werden entlang der Rheinschiene, nördlich von Münster und in Ostwestfalen-Lippe leben.

Wohnen in den NRW-Metropolen wird teurer / Wertverluste in den Kreisen

Regionale Prognosen zeigen: Vor allem in den Städten wird es teuer. Tief in die Tasche müssen zukünftige Hausbesitzer in Düsseldorf, Köln und Münster greifen. Hier wird bis zum Jahr 2030 ein Anstieg von 15 bis 25 Prozent erwartet. Noch schlechter sieht es bei der Entwicklung der Wohnungspreise aus. Auch hier ist in den NRW-Metropolen mit einer Steigerung um mehr als 25 Prozent zu rechnen. Der Grund: Es fehlt Wohnraum. Allein Kölns Einwohnerzahl wird um über 10 Prozent zunehmen – das sind mehr als 100.000 neue Kölnerinnen und Kölner. Günstiger wird es hingegen in Olpe, Soest oder Höxter. In den Kreisen fernab der großen Ballungszentren schrumpft die Bevölkerung. Dort werden die Immobilienpreise für Einfamilienhäuser um mindestens fünf Prozent fallen. Aber auch in Städten wie Remscheid, Oberhausen und Gelsenkirchen werden Preisrückgänge erwartet.

Wie leben wir 2030 zusammen?

Weniger Platz in den Städten und veränderte gesellschaftliche Modelle wirken sich auch auf die Strukturen des Zusammenlebens in Nordrhein-Westfalen aus: Lediglich in zwei Millionen Haushalten werden 2030 noch drei oder mehr Personen unter einem Dach leben - 7,5 Millionen Menschen insgesamt. Mehr als 3,6 Millionen Menschen leben dann in NRW alleine – das entspricht einer Zunahme von sieben Prozent seit 2014.

Mehr abgeschlossene Berufsausbildungen und Hochschulabschlüsse

Wer bereit ist, für die Arbeit aufs Land zu ziehen, wird 2030 keine Probleme bei der Jobsuche haben. Zumindest mit abgeschlossener Berufsausbildung. Bei steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz wird es ohne Ausbildung immer schwerer einen Job zu finden. Heute haben mehr als 20 Prozent der erwerbstätigen Nordrhein-Westfalen keine abgeschlossene Berufsausbildung – so viele wie in keinem anderen Flächenland. Bis 2030 soll dieser Wert auf 13 Prozent sinken. Die Zahl der Hochschulabschlüsse wird voraussichtlich von 12 auf 27 Prozent steigen.

Ein Film von Benjamin Arnold

Redaktion: Monika Pohl und Christiane Mausbach

„Wir sind 18 Millionen“ ist eine Produktion der Hoferichter & Jacobs GmbH im Auftrag des WDR.

Die Folge „Wie leben wir in Zukunft?“ steht am Donnerstag vor Ausstrahlung ab 6 Uhr in der WDR-Mediathek; hier finden Sie auch die ersten drei Folgen der Reihe zu den Themen Wohnen, Ernährung und Freizeit.

Stand: 05.04.2017, 10.45 Uhr