DOSB-Präsident suggeriert Athleten-Zustimmung zur Spitzensportreform – Athletenkommission weiß nichts von „Umfrage zum Reformkonzept“

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DOSB-Präsident suggeriert Athleten-Zustimmung zur Spitzensportreform – Athletenkommission weiß nichts von „Umfrage zum Reformkonzept“

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat bei der Präsentation der Leistungssportreform in der Bundespressekonferenz die Öffentlichkeit getäuscht. Anders als von ihm am vergangenen Donnerstag in Berlin suggeriert, bezieht sich eine 95-prozentige Zustimmung der Athleten des Olympiateams nicht auf das neue Sportförderkonzept. Das räumte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gegenüber der WDR-Hintergrundsendung Sport inside (sonntags 22.05 Uhr, WDR Fernsehen) auf Anfrage ein. Die Befragung sei vielmehr „im Zuge eines üblichen Markenprozesses“ gelaufen, „der die Wahrnehmung der Olympiamannschaft nach außen stärken“ solle.

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Auch bei der Athletenkommission des DOSB stößt der Auftritt von Hörmann auf Widerspruch. „So wie das dargestellt wurde, sind wir hochgradig enttäuscht. Dass die Reform und das Reformkonzept auf 95 Prozent Zustimmung von 500 Athleten fußt, das stimmt so nicht. Das können wir auch so nicht nachvollziehen. Wir wissen von keiner Umfrage zum Reformkonzept“, sagt Silke Kassner, stellvertretende Vorsitzende der Athletenkommission, in der WDR-Sendung Sport inside.

Hörmann hatte am vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière auf der Bundespressekonferenz das Konzept zur Leistungssportreform präsentiert und dabei ein angebliches Zustimmungs-Manifest der Athleten wörtlich vorgetragen. Sport inside liegt ein entsprechender Mailverkehr vor, der belegt, dass es sich dabei um einen Text handelt, den die DOSB-Marketingabteilung formuliert und lediglich zur Kommentierung an Athleten geschickt hatte.

Stand: 27.11.2016, 18.30 Uhr