Die US-Präsidenten und der Krieg

Die US-Präsidenten und der Krieg

Ein Film von Claus Bredenbrock und Pagonis Pagonakis

(v.l.): Jimmy Carter, Bill Clinton, Barack Obama und George W. Bush. (2013)

Vier US-Präsidenten bei bester Laune (v.l.): Jimmy Carter, Bill Clinton, Barack Obama und George W. Bush. (2013)
© WDR/The White House

Der US-Präsident ist nicht nur Staatsoberhaupt und Regierungschef, er ist auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Doch der Weg zur Weltmacht Nummer 1 war blutig: Kriegerische Auseinandersetzungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der USA – von George Washington bis Barack Obama.

"Wenn man die Anzahl der Kriege zusammenzieht, die asymmetrischen und verdeckten Kriege eingeschlossen, dann gab es praktisch in jedem Jahr der amerikanischen Geschichte Krieg", sagt William R. Polk, Historiker und Diplomat unter Präsident John F. Kennedy.

Kompass Wirtschaft

Die Leitlinien der US-Außenpolitik folgten dabei meist den Wirtschaftsinteressen der führenden Industrien im Lande. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es so zu offenen Militäreinsätzen - in Süd- und Mittelamerika, in Asien, im Nahen und Mittleren Osten.

Hinzu kamen verdeckte Operationen der CIA, wie 1953 der Sturz des demokratisch gewählten iranischen Präsidenten Mossadegh, sowie Interventionen durch einen der 16 Geheimdienste weltweit, immer mit Wissen oder auf Anordnung des jeweiligen US-Präsidenten.

Von einer Bauernarmee zur Hegemonialmacht

Wer aber waren diese Männer, die die ehemalige englische Kolonie zur Weltmacht führten? Dieser Frage geht der Film nach, spannt den Bogen von George Washington, der nach dem Unabhängigkeitskrieg als erster das Amt des Präsidenten innehatte, bis hin zu Barack Obama und dem aktuellen US-Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. Beide stehen dem Militär nahe, beide drohen Russland mit "militärischen Konsequenzen".

Die Dokumentation der Filmemacher Claus Bredenbrock und Pagonis Pagonakis führt an die Originalschauplätze amerikanischer präsidialer Machtausübung. Die Reise geht von Washington über New York und Boston nach Virginia, South Dakota bis Kalifornien - dem Bundesstaat, in dem die Rüstungsindustrie und Silicon Valley einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Wahl haben.

Unbekannte und selten gesehene Archivaufnahmen zu den einzelnen Epochen amerikanischer Geschichte zeigen, dass die US-Geschichte vor allem eine kriegerische ist.

Redaktion: Thomas Kamp und Christiane Hinz

Stand: 27.10.2016, 08.55 Uhr