„Prost, NRW!“: WDR-Doku über das „Land der Biere“

WDR Fernsehen

„Prost, NRW!“: WDR-Doku über das „Land der Biere“

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Biersorten. Ob Pils, Kölsch, Alt oder Export: Die Liebe zum regionalen Bier ist tief verwurzelt in der langen Geschichte des Braulandes Nordrhein-Westfalen. Constanze Klaue und Lothar Schröder sind in der WDR-Dokumentation „Prost, NRW! Das Land der Biere“ auf der Suche nach Traditionen und neuen Trends. Sie schauen in Brauhäuser und Brauereien, Kneipen und Biergärten, begleiten einen Biersommelier und einen Hopfenbauern. Zu sehen ist der Film am Freitag, 30. September 2016, von 20.15 bis 21 Uhr im WDR Fernsehen und danach in der WDR Mediathek (www.wdr.de/mediathek). [Der ursprüngliche Sendetermin (22. Juli) ist wegen des Amoklaufs in München entfallen.]

Patrick Ampütte

Patrick Ampütte hat die Essener Kult-Kneipe von seinem Vater in vierter Generation vor 20 Jahren übernommen. Prost, NRW!
© WDR/Lothar Schröder/beta bande

Lange Bier-Tradition

Die mehr als 120 Brauereien des Landes sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – mit langer Tradition. Das Recht, Bier zu brauen, brachte der Stadt Dortmund schon im späten Mittelalter sichere Einkünfte und Wohlstand. Heute weltweit bekannte NRW-Marken wie Veltins, Diebels oder Krombacher gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Viele Biersorten und Produktionsstandorte spiegeln auch die Wirtschaftsgeschichte des Landes: Dortmund entwickelte sich in der Nachkriegszeit zur wichtigsten Bierstadt Europas. Als später die Zechen schlossen, ging der Konsum des traditionellen Export-Bieres zurück. Der Pils-Siegeszug aus dem Sauerland begann, Brauereien mussten schließen oder wurden übernommen.

Neue Bier-Trends

Ein Problem der Brauer von heute ist der sinkende Pro-Kopf-Verbrauch. Neue Sorten, Mix-Getränke und Werbestrategien sollen den Absatz steigern. Im Trend liegt das „Craft Beer“. Gemeint sind in kleinen Mengen und unabhängig von den großen Konzernen gebraute Biere mit eigenem Charakter. Sie werden überwiegend von Jüngeren konsumiert, die der großen Marken überdrüssig und experimentierfreudig sind. Vier junge Männer in Voerde am Niederrhein begannen in der Garage ihr eigenes Bier zu brauen. Das „Brauprojekt 777“ ist mittlerweile zu einer kleinen Brauerei geworden. Die kleinste Brauerei Kölns trat bereits vor 15 Jahren mit einem eigenen Reinheitsgebot an: Ins Bier darf alles, was schmeckt und dem Menschen gut tut. Zum Beispiel Hibiskus-Blüten im „Pink-Panther“. Auch mittelständische Betriebe produzieren inzwischen neue Geschmacksrichtungen, indem sie unterschiedliche Hopfen verwenden. Die von drei Frauen geführte Strate-Brauerei in Detmold bekam beispielsweise für ihr Detmolder Chardonnay-Hopfen jetzt einen World Beer Award.

Stand: 26.09.2016, 12.00 Uhr