Wir in den Wilden Zwanzigern
Folge 1: Aufbruch aus dem Chaos

WDR Fernsehen

Wir in den Wilden Zwanzigern
Folge 1: Aufbruch aus dem Chaos

Eine zweiteilige Dokumentation von Mathias Haentjes, präsentiert von Martin von Mauschwitz

Stechuhr in den 20er Jahren

Martin von Mauschwitz mit einer historischen Stechuhr. An vielen Arbeitsplätzen hielt die Stechuhr in den 20er Jahren Einzug.
© WDR/tagTraum

Charleston, Bubikopf, verruchte Schönheiten und smarte Gigolos – Mode und Style der „Goldenen Zwanziger“ sind heute wieder im Trend. Doch was stimmt von unserem Bild? Wie haben die Menschen zwischen Rhein und Ruhr damals wirklich gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? Wovon haben sie geträumt, was konnten sie sich leisten?

WDR-Moderator Martin von Mauschwitz geht nach der erfolgreichen Reihe „Wir vor hundert Jahren“ wieder auf Zeitreise, diesmal in die „Wilden Zwanziger“.Er taucht ab in eine Zeit zwischen Aufbruch, Hoffnung und Lebenshunger. Er recherchiert, probiert aus, staunt über moderne Bauten und technischen Fortschritt, über waghalsige Kinohelden und legendäre Fußballstars. Er berichtet von den politischen und gesellschaftlichen Kämpfen, aber vor allem vom Glamour und der Faszination dieser Jahre, die hier an Rhein und Ruhr das Leben komplett verändert haben.

Gemeinsam mit seinem Team hat er spektakuläres Original Filmmaterial aus den Zwanzigern ausgegraben und Orte entdeckt, an denen Geschichte geschrieben wurde. Spannend, informativ und unterhaltsam erleben wir mit Martin von Mauschwitz die Geschichte dieser wilden Zeit.

Folge 1:
Aufbruch aus dem Chaos

Die Startbedingungen waren denkbar schlecht: Deutschland hatte den Ersten Weltkrieg verloren, Millionen von Soldaten waren geschlagen und versehrt auf dem Heimweg. Die Sieger verlangen gigantische Reparationen, das Volk hungert. Und dennoch sprießen aus Chaos und Elend die Anfänge eines modernen und demokratischen Sozialstaats – eines Staats, in dem zum Beispiel jeder das Recht auf eine Wohnung haben soll. So macht sich Martin von Mauschwitz auf zu einem der vielen Neubauprojekte dieser Zeit: der Siedlung Blauer Hof in Köln Buchforst, einer Anlage mit luftigen Grasflächen und geräumigen, modernen Wohnungen für Familien – typisch für diese Zeit.

Wie lebten Familien und wie veränderte sich der Alltag durch die technische Entwicklung dieser Zeit? Plötzlich können auch junge Frauen „ordentliche“ Berufe in den Büros und Kontoren lernen, verdienen eigenes Geld und kleiden sich im modischen „Flapper“-Stil. Im Ruhrgebiet revolutioniert der moderne Presslufthammer die Arbeit unter Tage und auf Schalke werden Arbeiterjungen zu Fußballstars.

Aber Martin von Mauschwitz blickt auch hinter die Kulissen: Inflation, Ruhrbesetzung, Rationierung – eine packende Zeitreise durch den Westen, die auch zu den Anfängen des Westdeutschen Rundfunks führt.

Redaktion: Beate Schlanstein und Monika Pohl

Stand: 08.04.2016, 09.00 Uhr