Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern

Neuauflage der Doku-Reihe „Mut gegen Macht“

Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern

Das WDR Fernsehen zeigt an vier aufeinanderfolgenden Abenden vom 16.-19. November eine Neuauflage der TV-Doku-Reihe „Mut gegen Macht“.

Andreas Rathjens (Mitte) und Silke Döbel (r) sind die Köpfe der Bürgerinitiative

Andreas Rathjens (Mitte) und Silke Döbel (r) sind die Köpfe der Bürgerinitiative gegen Erdgasförderung von ExxonMobil.
© WDR/Katharina Wulff-Bräutigam

Im Mittelpunkt dieser vierteiligen Staffel stehen Menschen, die den Kampf gegen mächtige Gegner aufnehmen. Zum Beispiel Menschen, die sich gegen den Einfluss der Rechtsradikalen in Dortmund wehren oder gegen Mietwucher in Köln. Sie kämpfen gegen verunreinigtes Trinkwasser durch zu viel Gülle auf den Feldern oder gegen einen Gaskonzern, der rund um ihr Dorf Quecksilber und Benzol freigesetzt hat. Besonderes Merkmal der neuen Staffel sind Animationsszenen, die die Erlebnisse der Protagonisten und Stationen ihres Kampfes zeichnerisch veranschaulichen. Die Themen von „Mut gegen Macht“ werden auch in den Hörfunkwellen 1LIVE, WDR 2 und WDR 5 sowie auf der Homepage WDR.de begleitet. Die Webseite mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links, vernetzt die redaktionellen Angebote in Fernsehen, Hörfunk und Internet und ist Kommunikationsplattform für Kommentare und Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern

Silke Döbel ist Mutter, Kellnerin und Kämpferin. Sie ist eine Art deutsche Erin Brokovich und will es mit dem amerikanischen Energiekonzern ExxonMobil aufnehmen. Döbel steht im Mittelpunkt des Films „Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern“ (19. November 2015, 22.00 Uhr) von Katharina Wulff-Bräutigam (Redaktion: Jessica Briegmann, „Menschen hautnah“). Im Gemeindeverband Bothel in Niedersachsen, in dem Döbels Dorf Hemslingen-Söhlingen liegt, sind laut Krebsregister fast doppelt so viele Männer an Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs erkrankt wie statistisch zu erwarten. Silke Döbel und ihre Mitstreiter glauben, dass dafür die Gasförderung von ExxonMobil verantwortlich ist, auch wenn wissenschaftliche Beweise fehlen. Der Konzern weist einen Zusammenhang als Spekulation zurück. Exxon betreibt rund um Hemslingen-Söhlingen 16 Gasförderstellen und bohrt seit Jahrzehnten mit der umstrittenen Fracking-Methode nach Erdgas. Silke Döbel und ihre Bürgerinitiative haben aufgedeckt, dass rund um vier ExxonMobil-Anlagen hochgiftiges Quecksilber ausgetreten ist. Durch undichte unterirdische Leitungen waren giftige Stoffe in Boden und Grundwasser gelangt. Nun fordern Silke Döbel und ihre Mitstreiter weitere Untersuchungen von Wasser und Boden. Sie wollen das Thema auch auf Bundesebene bringen, denn in Berlin laufen derzeit die Beratungen zum neuen Frackinggesetz. Silke Döbel kämpft dort für strenge Umweltvorschriften, doch sie hat mit ExxonMobil einen starken Gegner.

"Achtung! Es handelt sich bei dem Film um eine vorläufige Fassung"

Stand: 16.11.2015, 13.00 Uhr