WDR Fernsehen zeigt zwei Dokumentationen am 30. Oktober und 5. November 2015

Thema Prügelstrafe

WDR Fernsehen zeigt zwei Dokumentationen am 30. Oktober und 5. November 2015

Im November vor 15 Jahren trat das Gesetz zum Verbot von Gewalt in der Kindererziehung in Kraft. Seitdem darf in Deutschland kein Kind mehr geschlagen werden. Dennoch werden in Deutschland jedes Jahr rund 1,6 Millionen Kinder heftig geschlagen. Wie viele Kinder ab und zu den berühmten Klaps auf den Po bekommen, weiß man nicht. Warum aber schlagen Eltern? Und was machen Schläge mit Kindern?

Sendetermine:
„Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie“
30. Oktober 2015, 23.15 Uhr, WDR Fernsehen

„Nur ein Klaps auf den Po? – Wenn Eltern ihre Kinder schlagen“
5. November 2015, 22.30 Uhr, WDR Fernsehen

Körperliche Züchtigung durch Lehrer war bis 1973 nicht verboten

Körperliche Züchtigung durch Lehrer war bis 1973 nicht verboten
© WDR/akg-images

Der WDR zeigt aus diesem Anlass zwei Dokumentationen von WDR-Autorin Erika Fehse. In ihrem Film „Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie“, der am 30. Oktober 2015 in der Reihe WDR.Dok läuft (WDR Fernsehen, 23.15 bis 0.00 Uhr, Redaktion Gudrun Wolter), gibt sie einen Rückblick auf eine Generation von Kindern, bei denen Prügel oftmals zum Alltag gehörte. Viele von ihnen sprachen nie über das, was ihnen Eltern und Lehrer antaten und leiden bis heute unter den Folgen. In dem Film schildern drei Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen ihre Erlebnisse als Kinder und die Auswirkungen, die die Gewalt auf ihr heutiges Leben hat.

Am 5. November folgt in der Sendereihe „Menschen hautnah“ die Reportage „Nur ein Klaps auf den Po? – Wenn Eltern ihre Kinder schlagen“ (WDR Fernsehen, 22.30 bis 23.15 Uhr, Redaktion Britta Windhoff). Erika Fehse schildert die Beweggründe eines Elternpaares, das zu diesem Thema sehr unterschiedliche Standpunkte vertritt und erzählt die Geschichte eines Jungen, der regelmäßig von seinem Vater brutal geschlagen wurde.

Sie fragt nach in einer Jugendwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt, im Kinderschutzzentrum Dortmund, in der Kinderklinik Duisburg und in der Gesamtschule Gelsenkirchen.
Auch der Bielefelder Erziehungswissenschaftler Professor Holger Ziegler kommt zu Wort. Sein Fazit: „Die große Mehrheit der geschlagenen Kinder ist unauffällig, unsichtbar, teilweise überangepasst. Das Problem ist, dass diese Kinder insbesondere von Institutionen ganz schnell aus dem Blick geraten. Es sind eher, wenn man es ein bisschen pointiert ausdrücken will, leidende und schweigende Opfer.“

Die „Menschen hautnah“-Dokumentation ist ab 20. Oktober 2015 im Vorführraum der WDR Presselounge abrufbar.

Stand: 13.10.2015, 15.45 Uhr