„Ich stelle mich“
Gast: Jürgen Todenhöfer
WDR Fernsehen
„Ich stelle mich“
Gast: Jürgen Todenhöfer
„Ich stelle mich“ – dieses Versprechen gibt am 26. Juli 2015 Jürgen Todenhöfer Moderatorin Sandra Maischberger und den WDR-Zuschauern. Früher stramm konservativer CDU-Politiker, dann mächtiger Burda-Verlagsmanager und in den letzten Jahren eine Art politischer „Indiana Jones“, der als Friedensmissionar in Krisengebiete reist und dabei keine Gefahr scheut.

© WDR/Max Kohr
Die letzte Unternehmung dieser Art führte ihn in das vom „Islamischen Staat“ beherrschte Mossul im Irak. Eine nicht unumstrittene Reise, zumal er seinen Sohn mit in das gefährliche Krisengebiet nahm, im Gepäck Medikamente, mit denen man sich im Ernstfall selbst hätte töten können. Jürgen Todenhöfer sagt dazu: „Frederic hat darauf bestanden. Er ist 31 Jahre alt und er war mit mir in ganz, ganz vielen Krisengebieten. Das war nicht das erste Mal. Und die Medikamente haben Einzelkämpfer, die im Hindukusch auf Al Qaida-Jagd sind, auch. Das gehört zur professionellen Ausstattung, so dass man, wenn man in die Hände des Feindes fällt, nicht wartet, dass der einen wochenlang foltert und dann vor der Weltöffentlichkeit hinrichtet. Ich wollte vermeiden, dass der IS das Drehbuch meines Todes schreibt.“
Es ist ein unkonventionelles Leben, das Jürgen Todenhöfer führt. Der Bestsellerautor polarisiert mit seiner USA-Kritik, seiner kompromisslosen Anti-Kriegshaltung und seinem werbenden Verständnis für den Islam.
Welche Zwischenbilanz zieht der heute 74-Jährige: Ist er als Politiker gescheitert? Ist er ein politisch unbelehrbarer Einzelkämpfer, der ohne Rücksicht auf die Ängste seiner Familie hochgefährliche Reisen nach Afghanistan, Libyen oder in den Irak unternimmt? Fehlt ihm die Distanz zu Diktatoren wie Assad oder islamistischen Fanatikern? Hat er keine Sorge, als Propagandist missbraucht zu werden?
Jürgen Todenhöfer stellt sich den Fragen von Sandra Maischberger. Er sieht im Studio Werner Nill wieder, der ihn als CDU-Politiker vor 40 Jahren unterstützte und ein enger Freund der Familie wurde, Todenhöfer aber auch in seiner Rolle als Vater kritisiert. Er diskutiert mit dem Journalisten Nikolaus Blome in einem brisanten Rededuell und trifft in einer Überraschungsaktion auf den früheren Bundesligatorwart Andreas Reinke, der mit dem 1. FC Kaiserslautern und Werder Bremen deutscher Fußballmeister wurde.
Sandra Maischberger knüpft mit dem Talkformat „Ich stelle mich“ an die legendäre gleichnamige Interviewsendung mit Claus Hinrich Casdorff an. „Ich stelle mich“ ist eine Produktion der Vincent TV GmbH im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks.
Stand: 20.07.2015, 14.20 Uhr