„Supernerds – Ein Überwachungsabend“
Ausgespäht werden und zurückspähen
„Supernerds – Ein Überwachungsabend“
Dank Cloud, Cookies und Co. ist totale Überwachung im digitalen Zeitalter längst keine Fiktion mehr, sondern sehr real. Täglich und überall. Wie das funktioniert, zeigt das hochspannende crossmediale Experiment „Supernerds – Ein Überwachungsabend“ von Schauspiel Köln, Gebrueder Beetz Filmproduktion und dem WDR – gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW. Zu Wort kommen Whistleblower wie Edward Snowden und Julian Assange.
Auch das Publikum wird interaktiv in das Geschehen auf Bühne und Bildschirm eingebunden. Premiere dieses einzigartigen Projekts ist am 28. Mai, um 19.30 Uhr im Schauspiel Köln. Das von Bettina Böttinger moderierte Event wird live im WDR Fernsehen (ab 20.15 Uhr) und auf WDR 3 (ab 20.05 Uhr) sowie online unter www.supernerds.tv übertragen. Im Anschluss sendet das WDR Fernsehen ab 22.15 Uhr die Hintergrund-Dokumentation „Digitale Dissidenten“.
© WDR
Wie fühlt es sich an, bespitzelt zu werden? Eigentlich müsste jeder eine Antwort auf diese Frage haben, denn Regierungen, Geheimdienste oder Konzerne speichern Daten, überwachen die Kommunikation und analysieren Bewegungen. Jeden Tag. Ob man am Computer arbeitet, mit dem Smart-Phone einen Messenger-Dienst nutzt oder am Bankautomaten Geld abhebt. Menschen wie Edward Snowden oder Julian Assange und zahlreiche andere Whistleblower und Blogger haben das mehr als deutlich gemacht.
Die Regisseurin Angela Richter beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Whistleblowing contra Datenausspähung. Sie traf sich mit Hackern, Journalisten, Dissidenten und Netzaktivisten und entwickelte aus hunderten Stunden Interviews und Recherchen das Konzept für ihr interaktives Theaterstück „Supernerds – Ein Überwachungsabend“, das am 28. Mai 2015 im Schauspiel Köln seine Premiere feiert. Parallel zum Bühnenstück überträgt das WDR Fernsehen die Premiere live und die weiteren zehn Vorstellungen im Live-Stream auf www.supernerds.tv.
"Supernerds" zeigt, was längst digitale Wirklichkeit ist
Angela Richters Theaterstück ist weder Utopie noch Dystopie, sondern blanke Realität. „Supernerds“ widmet sich der Geschichte der digitalen Dissidenten in einem multimedialen Mix aus Schauspiel, Einspielern und Live-Schalten. In Wort und Bild sind auch die Whistleblower selbst dabei: Edward Snowden, Julian Assange oder Daniel Ellsberg. Das ganze Ausmaß der besorgniserregenden Datenschutzsituation wird dem Publikum an dem Abend nicht nur passiv vor Augen geführt. Die Macher der „Supernerds“ verdeutlichen im Laufe des Stücks unmissverständlich, wie leicht es ist, in die Privatsphäre anderer Menschen einzudringen. Dabei erlebt das Publikum vor allem eines hautnah mit: Die Grenze zwischen Überwachtem und Überwacher ist in vielen Fällen aufgehoben.
Zuschauer können „Supernerds“ sowohl im Theatersaal als auch vor dem Fernseher erleben. Der digitale Überwachungsabend bietet eine neue Erzählweise, die die Möglichkeiten von Theater, Fernsehen und Internet klug kombiniert, um das abstrakte Thema ganz konkret erlebbar zu machen.
Bettina Böttinger und die Zuschauer bestimmen, wo es langgeht
Durch den Abend führt WDR-Moderatorin Bettina Böttinger („Kölner Treff“). Sie sorgt für die direkte Interaktion zwischen Bühne und Publikum im Theater und den Zuschauern an den unterschiedlichen Empfangsgeräten. Darüber hinaus veranschaulicht sie gemeinsam mit einem Hacker, was digitale Spuren alles verraten und wie die daraus gewonnenen Daten missbraucht werden können.
Doch das Publikum von „Supernerds – Ein Überwachungsabend“ ist nicht dazu da, sich medial belehren zu lassen. Ganz gleich, wo sich ein Zuschauer gerade befindet, kann er live den Ablauf des Events beeinflussen. Per Second Screen, also mit Hilfe eines Smartphones, eines Laptops oder PCs, besteht die Möglichkeit, über www.supernerds.tv interaktiv einzugreifen. Beispielsweise können Zuschauer in Blitzumfragen ihre Meinung äußern. Bettina Böttinger wird sich daraufhin im Auftrag des Publikums direkt in das Stück einschalten und unerwartete Wendungen hineinbringen. Fest steht vor allem eins: So viel Interaktion über alle Mediengrenzen hinweg gab es noch nie.
WDR-Hintergrund-Dokumentation
Im Anschluss an die Übertragung der Premiere zeigt das WDR Fernsehen um 22.15 Uhr Digitale Dissidenten, eine Hintergrund-Dokumentation der Gebrueder Beetz Filmproduktion, die sich mit den Motivationen und Schicksalen der modernen Helden unserer Zeit beschäftigt.
Tickets
Karten für alle elf Vorstellungen „Supernerds – Ein Überwachungsabend“ von Schauspiel Köln, Gebrueder Beetz Filmproduktion und WDR – gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW sind ab sofort an den folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich:
Schauspiel Köln: www.schauspielkoeln.de, Tickethotline: 0221-221-28400, Theaterkasse in den Opernpassagen (Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-18 Uhr)
Kölnticket: www.koelnticket.de, Tickethotline: 0221-2801
Termine:
Premiere im Schauspiel Köln, Donnerstag, 28. Mai 2015, um 19.30 Uhr (weitere zehn Vorstellungen im Mai und Juni)
Fernsehen
„Supernerds – Ein Überwachungsabend“,
Donnerstag, 28. Mai 2015, um 20.15 Uhr live im WDR Fernsehen
„Digitale Dissidenten – Die Dokumentation“
Donnerstag, 28. Mai 2015, um 22:15 Uhr im WDR Fernsehen
Die Wdh. ist zu sehen am 29. Mai 2015 um 20.15 bei Einsfestival
Radio
WDR 3, 28. Mai 2015 ab 20.05 Uhr
Livestream
Parallel zu den Aufführungen auf www.supernerds.tv
Stand: 07.04.2015, 15.00 Uhr