„Anke hat Zeit“ für Tilo Prückner, PeterLicht, Kate Tempest

WDR-Kulturshow am 7. März

„Anke hat Zeit“ für Tilo Prückner, PeterLicht, Kate Tempest

Wenn Schauspieler Tilo Prückner verrät, dass Gastgeberin Anke Engelke keine Socken trägt, PeterLicht der Ironie eine Absage erteilt, Rapperin Kate Tempest, Pianistin Alice Sara Ott und Pianist Francesco Tristano live performen und Dramatiker Dirk Laucke seine Lesung mit einem Schluck warmem Bier beginnt – dann heißt es wieder „Anke hat Zeit“. Das WDR Fernsehen sendet die zehnte Ausgabe der Show für kulturelle Entdeckungen am Samstag, 7. März 2015, von 22.45 bis 0.15 Uhr.

Anke hat Zeit

Moderatorin Anke Engelke (r) mit Gast Tilo Prückner, Schauspieler.
© WDR/Melanie Grande

Tilo Prückner (74) ist nach wie vor von einigen Ideen des Kommunismus überzeugt. „Ich hab da nicht so abgeschworen wie viele andere“, erzählt der Schauspieler bei „Anke hat Zeit“. Das heutige politische System sei nicht in der Lage, die globalen Probleme zu lösen. „Wir haben hier überhaupt keine Demokratie. Wir leben in einer Wirtschaftsdiktatur“, so Prückner weiter. Im WDR Fernsehen kritisiert er auch den Wunsch nach immer größerem Wachstum und maßlosen Konsum. Darüber hinaus verrät der Schauspieler, dass Anke Engelke nie Socken trägt. „Sie findet das unerotisch. Das kriegt man eben so mit, wenn man im selben Wohnwagen sitzt.“ Prückner hat sich bei Dreharbeiten schon häufig einen Caravan mit Anke Engelke geteilt. In der zehnten Ausgabe der WDR-Kulturshow liest er auch aus seinem Debütroman „Willi Merkatz wird verlassen“.

PeterLicht hat der Ironie eine Absage erteilt. „Ironie ist over“, sagt der Kölner Musiker und Autor (2001 Sommerhit „Sonnendeck“) bei „Anke hat Zeit“. Damit bleibe man immer auf der sicheren Seite, statt sich ernsthaft mit Problemen auseinanderzusetzen. Mit Songs wie „Wir sind jung und machen uns Sorgen über unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ ist PeterLicht zwar für seine Texte voller Anspielungen bekannt. Diese seien jedoch nicht ironisch gemeint, sondern würden echte Sorgen ausdrücken.

Die weiteren Gäste:

Dirk Laucke, bekannt vor allem als Theaterautor, stellt seinen Debütroman „Mit sozialistischem Grusz“ vor. Der Ausschnitt, den er bei „Anke hat Zeit“ liest, beginnt mit warmem Bier und handelt von einem Gespräch über Klimawandel und Kinderbetreuung.

Kate Tempest wurde als Poetry Slammerin bekannt, doch sie ist viel mehr als das. Sie rappt, schreibt Theaterstücke und Romane, Gedichte und Songs. Für eine Gedichtperformance wurde Tempest 2013 als jüngste Preisträgerin mit dem renommierten Ted Hughes Poesiepreis ausgezeichnet. Sie experimentiert mit Sound und Rhythmik und hat keine Scheu vor neuen Formen des Erzählens – zu sehen und zu hören bei „Anke hat Zeit“.

Der Luxemburger Francesco Tristano und die Deutsch-Japanerin Alice Sara Ott treten nach erfolgreichen Solo-Projekten seit 2014 auch als Klavier-Duo auf – als Gäste von Anke Engelke geben sie eine beeindruckenden Einblick in ihr Können und hinter die Kulissen des Klassikbetriebs.

Das Künstler-Kollektiv Klebebande Berlin zaubert ein Kunstwerk aus Klebebändern auf die Studiowand im Kölner Stadtgarten. Denn: Für Bruno Kohlberg, Bodo Höbing und Nikolaj Bultmann ist „Klebeband die neue Farbe“.

Mit dabei ist auch wieder ein Comic aus der Fernsehwelt vom Zeichnerduo Hauck & Bauer. Und die Band Sommerplatte: Florian Bungardt, Claus Fischer, Hanno Busch und Tobias Philippen.

„Anke hat Zeit“ (Redaktion: Lena Brochhagen / Britta Windhoff) präsentiert in loser Folge Künstler, Querdenker und Talente, die man sonst nie oder zu selten im Fernsehen sieht. Gequatscht, gelesen und musiziert wird wie immer 90 Minuten lang, absolut subjektiv und mit ansteckender Leidenschaft im Wohnzimmer-Ambiente des Kölner Stadtgarten.

Einsfestival wiederholt die zehnte Folge am 11. März 2015 ab 21.20 Uhr.

Bitte beachten: Zitatverwendung nur im Zusammenhang mit WDR-Kulturshow „Anke hat Zeit“.

Stand: 05.03.2015, 15.54 Uhr