Schwerpunkt zu Wurzeln, Hintergründen, Alltag des Konflikts

WDR „Thema Nahost“

Schwerpunkt zu Wurzeln, Hintergründen, Alltag des Konflikts

Seit Juni hat sich der Konflikt zwischen dem israelischen Staat und der palästinensischen Hamas wieder dramatisch zugespitzt. Aktuellen Meldungen zufolge ist die Waffenruhe erneut gebrochen. Das WDR Fernsehen nähert sich ab dem 18. September unter dem Titel „Thema Nahost“ den Wurzeln und Hintergründen des Konflikts.

Fünf Jahre lang dokumentiert der Palästinenser Emad Burnat die von seinen Freunden Phil (r) und Adeeb (l) angeführten Proteste gegen den israelischen Mauerbau und das Vordringen der Siedlungen in seinem Dorf

Filmszene aus "Five Broken Cameras": Fünf Jahre lang dokumentierte der Palästinenser Emad Burnat die von seinen Freunden Phil (r) und Adeeb (l) angeführten Proteste gegen den israelischen Mauerbau
© WDR/Burnat

Zum Auftakt läuft am 18. September um 23.15 Uhr der für den Academy Award nominierte Film „Five Broken Cameras“. Er zeigt, wie sich Privatleben und Politik vermischen. Bauer Emad Burnat begleitet das Leben seines neugeborenen Sohnes mit der Kamera. Es wird ein Film über den Bau einer Schutzmauer für israelische Siedlungen und ein Film über eskalierende Auseinandersetzungen, die blutig enden.

Wo liegen die historischen Ursachen des Nahost-Konflikts? Wie kam es zur Staatsgründung Israels und welche Folgen hatte sie für die arabische Bevölkerung? Die Dokumentation „1948 – jüdischer Traum, arabisches Trauma“ (19.9., 23.15 bis 0.00 Uhr) zeichnet die Entwicklungen bis zur israelischen Staatsgründung im Mai 1948 nach. Für viele dort lebende Araber war sie ein Fanal für Flucht und Vertreibung. Die Dokumentation „Al Nakba – die Katastrophe“ (20.9., 0.00 bis 0.45 Uhr) zeigt die Auswirkungen für das palästinensische Volk und warum die „Nakba“ bis heute kollektives Trauma und damit Identitätsstifter Nummer Eins ist.

Der Film „Der Nahostkonflikt – eine Chronik der Gewalt“ (20.9., 0.45 bis 1.00 Uhr) erklärt auf anschauliche und verständliche Weise die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen bis heute. In „Kinder der Steine, Kinder der Mauer“ (20.9., 23.45 bis 1.10 Uhr) geht es darum, was aus sechs Jungen wurde, die zufällig 1989 während des ersten palästinensischen Volksaufstandes in Bethlehem gemeinsam fotografiert wurden. „Nach der Stille“ (21.9., 1.10 bis 2.30 Uhr) ist ein Film über die Witwe eines getöteten jüdischen Friedensaktivisten, die die Familie des palästinensischen Selbstmordattentäters besucht. Der Dokumentarfilm „Jaffa – im Namen der Orange“ (21.9., 2.30 bis 3.55 Uhr) erzählt am Beispiel der berühmten Apfelsine, wie ein Stück Obst zum politischen Symbol und schließlich zum Politikum wurde.

Die „Weltweit“-Reportage „Goldrausch statt Intifada – Aufbruch in Palästina“ (21.9., 3.55 bis 4.25 Uhr) zeigt, wie junge Palästinenser versuchen, ein normales Leben zu führen und palästinensische Unternehmer sich abseits von Politik und Querelen für wirtschaftliche Entwicklung in ihrem Land einsetzen. Zum Abschluss fährt „Weltweit“-Reporter Richard C. Schneider „Mit der Tram durch Jerusalem“ (21.9., 4.25 bis 4.55 Uhr) und zeigt, dass sogar eine Straßenbahn im Nahen Osten hochpolitisch ist. Die erste und einzige Tram von Jerusalem verbindet Osten und Westen der Stadt und macht sie damit faktisch unteilbar.

Stand: 17.09.2014, 12.43 Uhr