Gerhard Schröder – Kanzlerjahre

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Gerhard Schröder – Kanzlerjahre

Sieben Jahre, die Deutschland prägten – 1998 bis 2005. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder blickt in diesem Portrait zurück auf die Themen, die eine ganze Nation bewegten.

Gerhard Schröder

Gerhard Schröder spricht am 12.03.2013 in Berlin nach der SPD-Fraktionssitzung während einer Pressekonferenz
© WDR/dpa/Stache

Gerhard Schröder schickte deutsche Soldaten auf Friedensmission ins Ausland - weigerte sich aber, George Bush bei seinem Irak-Feldzug zu unterstützen. Er kündigte statt blühender Landschaften den dornigen Weg der Agenda 2010 an und provozierte mit Luxus-Maßanzug und Havanna. Ein Mann der Gegensätze, der sich aus kleinen Verhältnissen nach oben gekämpft hat und diesen Kampfgeist nie verlor - um dann doch überraschend die Flinte ins Korn zu werfen. Denn seine Entscheidung für Neuwahlen war der Anfang vom Ende seiner Amtszeit als Bundeskanzler.

Was hat ihn getrieben, wo hat er erfolgreich Politik gestalten können, wo ist er gescheitert? Ein Jahr nach dem Wechsel im Kanzleramt sprach Gerhard Schröder mit dem Journalisten Jürgen Leinemann so offen wie nie über die Zeit an der Macht und sein Leben als Ex-Kanzler. Prominente Weggefährten von Joschka Fischer bis Madeleine Albright kommentieren seine großen Entscheidungen und kleinen Macken. Das Filmteam hat Schröder in seinem neuen Büro unter den Linden in Berlin und an seinem Wohnort Hannover besucht und ihn auf seinen Reisen als politischer Berater und Redner nach Damaskus, Moskau und Tschechien begleitet.

In den 50er und 60er Jahren kam Abwechslung ins Essen. Nach Krieg und Hungerjahren folgte das Wir-sind-wieder-wer-und-zeigen-es-auch. Fette Jahre mit fettem Essen. Zudem brachten Arbeitskräfte aus Italien, Spanien, Jugoslawien und Japan ihre Küche mit in die nordrhein-westfälischen Industriezentren. "Wat der Bauer nich kennt, dat fritt er nich", sagten die Landbewohner, aber die Städter langten zu und lernten völlig neue Geschmacksrichtungen kennen: Pizza, Pasta und Paella statt Potthast und Puckert. Allein in Düsseldorf konnte man sich auf kulinarische Weltreise begeben - so viele internationale Restaurants gab es.

Neben der schweren Kost, die von der Hausfrau persönlich zubereitet wurde, entwickelte sich in den 60er Jahren die schnelle Küche: Fertiggerichte. Essen aus der Dose und Tiefkühlgerichte sollten der Frau im Hause die Arbeit erleichtern. Denn mit der Emanzipation der Frau verließen die Mütter den Herd und wurden berufstätig. Trotzdem hatte sie das Essen auf den Tisch zu bringen - und überraschte die Familie mit exotischen Kreationen wie dem Toast Hawaii.

Stand: 26.03.2014, 10.25 Uhr