Friedrich Küppersbusch und seine besten Sprüche vom 20. September

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Friedrich Küppersbusch und seine besten Sprüche vom 20. September

Friedrich Küppersbusch hat mit seinem Team seit Juni dreimal wöchentlich einen pointierten Blick auf das politische Geschehen vor den Bundestagswahlen geworfen. Hier seine besten Sprüche der letzten Ausgabe vom 20. September.

Tagesschaum - mit Friedrich Küppersbusch

Friedrich Küppersbusch
© WDR/Görgen

Am kommenden Sonntag erlaubt uns die Große Koalition, ihre immerwährende Herrschaft durch einen festlichen Wahlakt zu besiegeln.

Die SPD hat sich im Wahlkampf nur einmal richtig aufgeregt: Als Frau Merkel sich erfrechte, zu behaupten, man sei nicht einer Meinung in der Europapolitik.

Steinbrück bringt alles mit, was ein Sozi für eine Große Koalition draufhaben muss: Neben Mutti sitzen und weinen.

2005 wollte die CDU, dass die Mehrwertsteuer mehr wird. 2 Prozent. Die SPD wollte Null. Kompromiss nach zähem Ringen: 3 Prozent mehr. Das macht natürlich den Sozis Angst vor Angela Merkel, die noch jeden in Grund und Boden koaliert hat.

Prompt streuen interessierte Journalisten schon mal: Keine Angst Sozis, sie macht es, aber nicht mehr lange. Das könnte die SPD anlocken. Die denkt sich dann: Wir regieren die in Rente. Und dann wird geerbt.

Viele Wähler wünschen sich Merkel mit einem kompetenten Sozialbeirat. Mit einer SPD, die im Grunde keine andere Meinung hat. Also im Grunde das, was wir jetzt schon haben.

Kommenden Sonntag kullert der dicke Kreuzer Demokratie an unsere Tankstelle und ruft lässig arrogant wie alle vier Jahre: Einmal volltanken mit Legitimierung, bitte.

Der Wahlkampf pfeift mit Getöse aus dem letzten Loch. Sonntagabend ist der Pfeifton weg. Und das Ergebnis da. Oder es pfeift weiter und wir haben Tinnitus.

Im Verlauf der zurückliegenden Sendungen haben wir jeden beleidigt, der darum gebeten hatte. Oft genügte ein leises Flehen. Liebevoll haben wir uns vor allen Dingen den Unterbeleidigten zugewandt. Die Redaktion hat vor Sorgfalt Sorgenfalten. Ich persönlich werde mich unmittelbar nach dieser letzten Sendung in ärztliche Behandlung begeben, um die schmerzhafte Erektion in meinem moralischen Zeigefinger wegzubekommen.

"Tagesschaum" lief vorab auf YouTube und in Einsfestival. Außerdem ist „Tagesschaum“ bei spiegel.tv und auf Googles Politik-Kanal „Elections“ abrufbar. Ebenso in der ARD- und WDR-Mediathek. Zur besten Sendezeit - um 20.01 Uhr - zeigt Einsfestival am Folgetag eine Wiederholung der WDR-Sendung.

„Tagesschaum“ ist eine Produktion der probono Fernsehproduktion GmbH im Auftrag des WDR./em>

Stand: 21.09.2013, 08.42 Uhr