Friedrich Küppersbusch und seine besten Sprüche vom 27. August

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Friedrich Küppersbusch und seine besten Sprüche vom 27. August

Friedrich Küppersbusch wirft mit seinem Team montags, dienstags und donnerstags einen pointierten Blick auf das politische Geschehen vor den Bundestagswahlen am 22. September. Hier seine besten Sprüche vom 27. August.

Tagesschaum - mit Friedrich Küppersbusch

Friedrich Küppersbusch
© WDR/Görgen

Seit zwei Jahren versucht Präsident Obama, sich durch Abwarten aus dem syrischen Fiasko herauszuhalten. Diese Woche ändert er offenbar seine Strategie: Nun hält er sich aus dem Krieg heraus, indem er mitmacht.

In Syrien scheint es aber völlig unmöglich, den Richtigen zu helfen, ohne gleichzeitig den Falschen zu nutzen. Obama riskiert die letzten 5 Prozent seines Friedensnobelpreises.

Wenn raushalten genau so unmoralisch erscheint wie mitmachen, dann hat niemand eine Wahl, auch Deutschland nicht – nur Deutschland hat stattdessen eine Wahl.

Mitten im Wahlkampf sind die Deutschen erschüttert - und ratlos. Die Linken sind wie immer dagegen, die Bundesregierung hält sich wie immer bedeckt und Kanzlerkandidat Steinbrück mahnt. So versuchen die Parteien, das Thema durch den Wahlkampf zu lavieren. Politisches Mikado – wer sich zuerst bewegt, hat verloren.

Quark, NPD, FDP – die kann man doch schon ohne Fahrrad kaum unterscheiden (zu TV-Spots von FDP, NPD und einer finnischen Molkerei, in denen ein und dieselbe Familie bei einer Radtour zu sehen ist).

Die hippe Jugendorganisation Konrad-Adenauer-Stiftung sagt: Jungwähler, total überbewertet, ganz geringe Bedeutung für das Wahlergebnis. Umgekehrt verhält sich das genauso.

Warum wenden wir uns nicht lieber an eine Alterszielgruppe, die von Urnen etwas versteht. Die Letztwähler müssen entdeckt werden – bevor es zu spät ist. Leute, die am Tag nach der Wahl nicht nur vergessen haben, was die Parteien versprochen haben. Sondern, dass überhaupt Wahl war.

Letztwähler fragen nicht nach Zukunftsthemen: ‚Was ist in 30 Jahren mit Klima und Europa’. Sondern die kriegen von uns einfach das Letztwähler-Kit. Drin enthalten: ein stummer Wahlhelfer (Rollator) - Wählerwanderung ist ja dann auch langsamer - und eine Tip-Top-Wahlzettel-Lesehilfe.

Und die Parteien können sich dann gezielt auf ihre Stammkundschaft einrichten mit ihren Plakaten ‚CDU - Das Beste kommt zum Schluss’ und natürlich auch ‚SPD - Sterben sie ruhig, Helmut Schmidt macht schon weiter’. So gibt man die Stimme noch vor dem Löffel ab.

Ausgestrahlt wird die „Tagesschau auf Koks“, wie der Moderator seine Sendung beschreibt, um 23.15 Uhr im WDR Fernsehen. Vorab ist sie auf YouTube sowie in Einsfestival zu sehen. Außerdem ist „Tagesschaum“ bei spiegel.tv und auf Googles Politik-Kanal „Elections“ abrufbar. Zur besten Sendezeit - um 20.01 Uhr - bringt Einsfestival am Folgetag dann noch einmal eine Wiederholung. „Tagesschaum“ ist eine Produktion der probono Fernsehproduktion GmbH im Auftrag des WDR.

Stand: 28.08.2013, 09.40 Uhr