"Götz George"-Sendungen am 19. Juli
75 Jahre Götz George
"Götz George"-Sendungen am 19. Juli
Anlässlich seines 75. Geburtstages am 23. Juli 2013 zeigt das WDR Fernsehen ausgesuchte Produktionen mit Götz George – u.a. eine aktuelle Dokumentation „Er will doch nur spielen!“ sowie eine George-Trilogie: „Mein Vater“, „Der Totmacher“ und „TATORT Duisburg Ruhrort“, sein erster Auftritt als Kommissar Schimanski.

Götz George in der Dokumentation „Der will doch nur spielen!“
© WDR
WDR Fernsehen, 23.15 Uhr, WDR-dok: „Der will doch nur spielen!“
Eigentlich müsste er nichts mehr beweisen. Götz George hat alle Rollen gespielt, alle Preise erhalten. Doch er blickt weiter nach vorn und sucht neue Herausforderungen, während die Filmrequisiten seiner zahllosen Filme bereits in Museen verstauben. Jetzt wird er 75 und sagt sich noch immer: „Tu’ die Preise weg und spiel’ weiter.“ Und im Jubiläumsjahr stehen gleich zwei neue Produktionen an.
Die vielleicht schwierigste Aufgabe hatte er Anfang des Jahres zu meistern: Da stand er als sein eigener Vater vor der Kamera, als Heinrich George, den Vorzeigeschauspieler des Dritten Reiches, der 1946 in sowjetischer Internierung starb. Dem künstlerischen Erbe fühlt sich der Sohn bis heute verpflichtet: „Der verfolgt mich, auch wenn er tot ist“, sagt Götz George über den Vater. Mit dem Film „George“ (Sendetermin: Mittwoch, 24. Juli 2013, 21.45 Uhr, Das Erste) ist die persönliche Vergangenheitsbewältigung jedoch noch nicht abgeschlossen. Es gibt schließlich noch eine andere prägende Figur in Georges Leben, und auch mit der gibt es ein Wiedersehen: Sein Alter Ego Horst Schimanski. Im Juni schlüpfte George mal wieder in den beigefarbenen Parka des inzwischen pensionierten Proll-Polizisten. Götz George ist Horst Schimanski - zum 46. Mal in 32 Jahren! (Schimanski – Loverboy, Sendetermin Herbst 2013). Fast könnte man über der vermeintlichen Paraderolle seinen Facettenreichtum vergessen. Aber nur fast, denn er hat wirklich alles gespielt: Vom jugendlichen Liebhaber zum alternden Triebtäter, vom schlimmsten Kriegsverbrecher zum Deserteur, er war Mörder und Ermordeter, Draufgänger, Sonderling. „Seid so phantasievoll ihr Produzenten, ihr Regisseure, dass ein guter Schauspieler euch alles liefern kann“, sagt George – und er liefert alles.
Seit mehr als 60 Jahren steht er auf der Bühne und vor der Kamera, insgesamt ist er in 46 Kino- und 123 Fernsehproduktionen zu sehen. Es ist das Lebenswerk eines Getriebenen. Mehr geht nicht, möchte man meinen.
In dem Film von Frank Bürgin gibt George einen sehr persönlichen Einblick in seine Geschichte und die Charaktere, die er gespielt hat. Es ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Karriere – vom lispelnden Schauspiel-Eleven zum populärsten deutschen Darsteller der Nachkriegszeit.
Redaktion: Adrian Lehnigk
WDR Fernsehen, 00.00 Uhr, „Nicht reden, machen – Eine Begegnung mit Götz George“ (Wiederholung der Dokumentation anlässlich Georges 70. Geburtstag, ESD 23.7.2008)
"Wasser war das treibende Element in meinem Leben. Eigentlich würde ich gern im Wasser leben wollen, eigentlich wäre ich gern ein Unterwassermensch, aber dann hätte ich die Schauspielerei ein wenig vernachlässigen müssen." Autorin und Filmemacherin Marika Ullrich ist Georges Lebensgefährtin. Dieser besondere Nähe ist es zu verdanken, dass George ungewöhnliche Nähe und Einblicke in sein Leben zulässt. Mit großer Liebe und Stolz schwärmt er von "seiner" Insel Sardinien, neben Berlin sein Zuhause, aus dem er die Ruhe und Kraft für seine Arbeit, dem Drehen in Deutschland, schöpft.
Was der Mann, der über 60 Jahre Theater-, Film- und Fernsehgeschichte geschrieben hat, an Produktionen geleistet hat, ist in einem ausgewählten Querschnitt zu sehen. Dieser enthält Ausschnitte aus frühen Filmen wie "Die Fastnachtsbeichte" (1961), in der George zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Mutter vor der Kamera stand, und "Winnetou" (1966) an der Seite von Pierre Brice, den George mit seiner Super-8-Kamera filmte, und beeindruckende Produktionen aus den letzten Jahren wie "Der Totmacher", "Nichts als die Wahrheit", "Schtonk!" oder "Mein Vater". Breiteren Raum nimmt Schimanski ein, Götz Georges populärste Figur. Neben der inzwischen verstorbenen Berta Drews, die in bewegenden Sätzen von der letzten Begegnung des Kindes Götz mit dem in Hohenschönhausen gefangenen Vater erzählt, kommen auch Zeitzeugen wie die Schauspielerin Christiane Hörbiger und die Filmproduzenten Nico Hofmann und Helmut Dietl zu Wort. Auch eine kurze, anrührende Begegnung mit Götz Georges Bruder Jan zeigt der Film - am Grab der Eltern in Berlin-Zehlendorf.
WDR Fernsehen, 00.45 Uhr, „Schimanski – Tod in der Siedlung“ (2007, Regie: Torsten C. Fischer)
Unweit von Schimanskis Wohnung wird der Mitarbeiter einer Arbeitsagentur in einem brennenden Auto gefunden. Er stirbt. Sehr bald stellt sich heraus, dass der Tote ermordet wurde. Im Laufe seiner Ermittlungen wird Schimanski mit einem dichten Netz aus Arbeitslosigkeit, Hartz-IV-Problematik, illegalem Glücksspiel, Prostitution und Zukunftsängsten konfrontiert. Wie immer recherchiert der Ex-Kommissar mehr oder weniger auf eigene Faust - die Kollegen Hunger und Hänschen sind aber ebenfalls an dem brisanten Fall dran.
Neben diesem bewährten Team und Denise Virieux als Schimanskis Partnerin Marie-Claire ist "Tod in der Siedlung" in der Regie von Torsten C. Fischer auch in den weiteren Rollen hochkarätig besetzt: Matthias Brandt spielt den arbeitslosen, spielsüchtigen Martin Krawe, der mit seinen beiden Kindern ausgerechnet in Schimanskis Haus wohnt, und Katharina Schüttler die verzweifelte Mutter Alice Keller. Julia Jäger ist in der Rolle der Ärztin Dr. Karla Zimmermann zu sehen, der dubiosen hoch verschuldeten Frau des Toten.
Stand: 03.07.2013, 09.54 Uhr