Zehn Jahre nach Parteigründung: Wenig Verständnis für AfD-Sympathien mit Russland

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Zehn Jahre nach Parteigründung: Wenig Verständnis für AfD-Sympathien mit Russland

© IMAGO/Political-Moments

Dass die AfD Verständnis für russische Positionen im Ukraine-Krieg zeigt, finden aktuell drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) nicht gut. Nur 16 Prozent geben an, dass sie es gut finden. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend unter 1.328 Wahlberechtigten von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Hier zeigen sich jedoch regionale Unterschiede: Unter Menschen, die in Bundesländern im Osten Deutschlands leben, halten es 25 Prozent für gut, dass die AfD Verständnis für Russland zeigt. Unter Menschen aus Bundesländern im Westen Deutschlands finden das nur 13 Prozent.

Zehn Jahre nach der Gründung der AfD finden es drei von zehn wahlberechtigten Deutschen (32 Prozent) richtig, dass die AfD im Bundestag vertreten ist. Im Jahr der Gründung gaben noch 20 Prozent an, dass sie es als richtig empfänden, wenn die AfD im Bundestag vertreten wäre. Damit ist die Zustimmung dazu innerhalb der zehn Jahre um 12 Prozentpunkte gestiegen. Auch hier gibt es regionale Unterschiede: Unter Menschen, die aus Bundesländern im Osten Deutschlands kommen, geben 44 Prozent an, dass sie es für richtig halten, dass die AfD im Bundestag vertreten ist. Unter Menschen aus westlichen Bundesländern, geben dies 29 Prozent an.

Immer wieder wurde darüber diskutiert, wie sich die anderen Parteien im Bundestag gegenüber der AfD verhalten sollen. Aktuell findet ein Drittel der Deutschen (36 Prozent), dass die anderen Parteien die Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließen sollten. Eine leichte Mehrheit von 58 Prozent findet hingegen, dass die anderen Parteien im Bundestag nicht mit der AfD zusammenarbeiten sollten.

Auch der Umgang der AfD mit rechtsextremen Positionen oder Äußerungen einzelner AfD-Mitglieder wurde in der Vergangenheit immer wieder kritisiert. Dass sich die AfD nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziert, finden aktuell drei Viertel der Deutschen (75 Prozent, -2 im Vgl. zu September 2021), knapp zwei von zehn (17 Prozent) finden das nicht.

Befragungsdaten
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
Fallzahl: 1.328 Befragte
Erhebungszeitraum: 30.01. bis 01.02.2023
Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:
Vor zehn Jahren wurde die AfD gegründet. Stimmen Sie den folgenden Aussagen eher zu oder eher nicht zu?

Ich finde es gut, dass die AfD im Bundestag vertreten ist.
Die AfD distanziert sich nicht genug von rechtsextremen Positionen.
Die anderen im Bundestag vertretenen Parteien sollten eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen.
Ich finde es gut, dass die AfD Verständnis für die russische Position im Ukraine-Krieg zeigt.

Stand: 02.02.2023, 18.00 Uhr