Interview mit Kostja Ullmann (Rolle Matti)

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Interview mit Kostja Ullmann (Rolle Matti)

„Es ist ein bewegendes Thema, um das es hier geht, aber das Schöne ist, dass diese Geschichte nicht ausschließlich traurig ist, sondern auch mit Humor erzählt wird. Und sie zeigt uns, dass es unterschiedliche Arten gibt, mit Trauer umzugehen.“

Kostja Ullmann
© WDR/KJ Entertainment/Lukas Salna

Was hat Sie an diesem Drehbuch überzeugt?

Normalerweise brauche ich lange, um ein Drehbuch zu lesen, aber dieses hatte ich verschlungen. Es hat mich sehr berührt, an einigen Stellen habe ich sogar ein paar Tränen verdrücken müssen. Es ist ein bewegendes Thema, um das es hier geht, aber das Schöne ist, dass diese Geschichte nicht ausschließlich traurig ist, sondern auch mit Humor erzählt wird. Und sie zeigt uns, dass es unterschiedliche Arten gibt, mit Trauer umzugehen. Matti zum Beispiel, den ich hier spiele, hat eine pragmatische Sicht auf den Tod, auf das Leben allgemein. Er sagt zu Thomas Wintersperger: „Stell dich nicht so an, der Tod gehört zum Leben halt dazu, es wird schon nicht so schlimm sein, wir verarbeiten das schon irgendwie alle“. Das kann er natürlich leicht sagen, denn er ist nicht persönlich betroffen. Aber durch Mattis Blick auf den Tod erlebt man in dieser Geschichte ein Auf und Ab der Gefühle, was ich sehr gelungen finde. Am Ende ist der Tod das einzig Sichere im Leben und trotzdem haben viele ein Problem, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Ich persönlich habe mich schon sehr früh damit beschäftigt und kann behaupten, dass es mir viel Angst und Unsicherheit genommen hat. Am Ende ist es wahrscheinlich für die Hinterbliebenen am schwersten. Aber mein Credo lautet: Zu Lebzeiten schöne Erinnerungen schaffen.

Was ist Matti für ein Typ und wie würden Sie seine Beziehung zu Nina umschreiben?

Matti ist ein Künstler, ein Maler, der in Südafrika aufgewachsen ist, dort gelebt und auch geheiratet hat. Aber irgendwann war er unglücklich, trennte sich von seiner Frau und verließ Südafrika. Er reiste viel und strandete in Maalsund, wo er das Haus von Nina hütet, in die er sich, wie er eingestehen muss, auch ein wenig verliebt hat. Dort lernt er Thomas Wintersperger kennen; sie freunden sich an und helfen sich gegenseitig. Die Beziehung zu Nina wird dabei auf eine harte Probe gestellt.

Wie haben Sie die Stimmung am Set empfunden?

Mit Ulrich Tukur zu arbeiten, machte mir wahnsinnigen Spaß. Er ist unfassbar entspannt und sehr komisch. Es war sehr inspirierend, mit ihm zu spielen. Die Stimmung während der Dreharbeiten war auch dank Wolfgang Panzer sehr gut: ein Regisseur, der sehr konkret ist, der weiß, was er will, einer, der die Schnitte schon im Kopf hat. Dennoch gab er uns Schauspielern die Möglichkeit, Neues auszuprobieren.

Interview: Gitta Deutz

Stand: 05.01.2021, 14.00 Uhr