Interview mit Marie Schöneburg (Rolle Wiebke)

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Interview mit Marie Schöneburg (Rolle Wiebke)

„Es wird spannend, als Wiebke und Thomas Wintersperger sich begegnen, weil beide so unterschiedliche Typen sind und in völlig verschiedenen Lebenssituationen aufeinandertreffen. Eine tolle Kombination.“

Marie Schöneburg
© WDR/KJ Entertainment/Lukas Salna

Was ist Wiebke, die Sie in diesem Film spielen, für ein Typ?

Wiebke trägt das Herz auf der Zunge, sie ist sehr energetisch und leidenschaftlich, eine Person, die Leute begeistern und mitreißen kann. Sie ist geerdet und sehr praktisch. In ihr steckt eine große Lebenslust und sie hat Spaß, mit Menschen zusammen zu sein. Es wird spannend, als Wiebke und Thomas Wintersperger sich begegnen, weil beide so unterschiedliche Typen sind und in völlig verschiedenen Lebenssituationen aufeinandertreffen. Eine tolle Kombination.

Wie haben Sie sich Ihrer Rolle angenähert?

Ich habe immer ein bestimmtes System, wie ich mir eine Figur erarbeite. Schon beim Lesen kommen mir erste Ideen und Gedanken. Dann schreibe ich der Figur eine Biografie, versuche ihr Leben zu vervollständigen, auch wenn das in dem jeweiligen Film keine Rolle spielt. Aber für mich ist das wichtig, denn ich laufe ja ein paar Wochen lang mit dieser Person durch den Alltag. Und dann entwickelt die Figur sich natürlich im Zusammenspiel mit den anderen Figuren, die in dem Film mitwirken. Vom Typ her ist mir Wiebke schon sehr nah.

Inwieweit hat Sie diese Geschichte berührt?

Der Verlust eines geliebten Menschen berührt mich immer sehr und in diesem Fall, also unserer Geschichte, als Elternteil sein Kind zu verlieren – das kann man doch gar nicht fassen. Der Schmerz ist unbegreiflich groß. Kinder sollten niemals vor den Eltern aus dem Leben gehen müssen. Ein furchtbares Schicksal finde ich. In der Geschichte von Thomas gibt es keine menschlichen Überreste seiner Tochter mehr. Wie kann man den eh schon unbegreiflichen Tod des geliebten Kindes überhaupt verstehen? Bleibt gar Hoffnung, dass es irgendwann nach Hause kommt, wenn nie eine Leiche gefunden wird? Das berührt mich sehr.

Wie haben Sie die Dreharbeiten empfunden?

Immer wenn ich ein Drehbuch bekomme und weiß, wer mitspielt, erzähle ich das meiner Mutter – ihr Vater war zuletzt Theaterschauspieler in Potsdam. Sie kennt viele Schauspieler und Schauspielerinnen und so war es auch dieses Mal. Als sie erfuhr, dass Ulrich Tukur, Carmen-Maja Antoni, Ursina Lardi und Hans Peter Korff dabei sind, war sie völlig aus dem Häuschen. Das war ganz entzückend. Ich selbst kenne auch viele Schauspielerinnen und Schauspieler von der Bühne oder aus Filmen, aber das Tolle ist, dass man, wenn man dann mit ihnen zusammenarbeitet, doch so wunderbar überrascht wird, wie herzlich, bodenständig und normal sie sind. So habe ich es auch bei diesen Dreharbeiten empfunden, es war eine sehr gute Zeit, auch dank des ruhigen und entspannten Regisseurs Wolfgang Panzer. Eine Wonne! Ich fühle mich unwahrscheinlich privilegiert und bin sehr dankbar, dass ich so inspirierende, wunderbare Begegnungen mit Menschen und Kolleg*innen habe. Die Arbeit ist sehr erfüllend und macht mich glücklich.

Interview: Gitta Deutz

Stand: 05.01.2021, 14.00 Uhr