Interview mit Hans Peter Korff (Rolle Max)

Meeresleuchten

Interview mit Hans Peter Korff (Rolle Max)

„Diese Geschichte nimmt ihre handelnden Personen in hohem Maße gleichwertig ernst.“

Schwächeanfall: der rüstige, streitbare Kauz Max (Hans Peter Korff, M.)
© WDR/KJ Entertainment/Lukas Salna

Was ist Max für ein Mensch und wie würden Sie die Beziehung zwischen Max und Thomas charakterisieren?

Max ist eine Figur aus einer für Thomas völlig fremden Lebenswelt, in die ihn Max führt und begleitet. Er ist in dem Ostseedorf der erste Kontakt von Thomas und wird für diesen zu einem festen Bezugspunkt. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich eine Freundschaft. Max lebt mit einem nie ausgesprochenen Geheimnis, das ihn nach dem Ende des zweiten Weltkriegs an die Ostsee nach Maalsund verschlagen hat. Er will nicht darüber reden. Obwohl jeder weiß, dass er raucht, versucht er es allen gegenüber zu verheimlichen. Leider ist die Mutter seiner Enkelin viel außer Haus. So wird es für Max zum angenehmen Lebensinhalt, sich um die pfiffige Kleine zu kümmern.

Was gefiel Ihnen an dieser Geschichte, was gab den Ausschlag, zu dieser Arbeit zuzusagen?

Diese Geschichte nimmt ihre handelnden Personen in hohem Maße gleichwertig ernst. Mir gefiel, dass dem trauernden Thomas Wintersperger prägnante Charaktere mit ihren ganz eigenen Schicksalen zuspielen. Tief in ihrem Milieu verwurzelt geben sie ihm nicht die selbstmitleidige Gelegenheit am Leben resigniert in Trauer zu versinken, sondern durch ihre hartnäckige kleine Existenz injizieren sie geradezu vorbildlich Lebenssinn und Lebenslust. Und mir gefiel, dass die humorvollen Momente dramaturgisch beiläufig und unaufdringlich in die Handlung eingewoben sind.
Mit Ulrich Tukur hatte ich noch nicht gearbeitet, auch mit Wolfgang Panzer nicht, da war ich sehr gespannt. Die Atmosphäre am Set empfand ich als total entspannt, ohne jeglichen Druck. Das habe ich bislang selten so erlebt. Diese Lockerheit und Zugewandtheit strahlte von Anfang an Wolfgang Panzer auf seine Mitarbeiter aus. Und meine Vorfreude auf Ulrich Tukur wurde voll erfüllt, ein einzigartiger Kollege. 1965 bekam ich meine erste Fernsehrolle und habe seitdem viel gedreht, aber dies war eine ganz seltene, schöne Arbeit.

Interview: Gitta Deutz

Stand: 05.01.2021, 14.00 Uhr