Mehrheit hält aktuelle Corona-Maßnahmen für angemessen

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Mehrheit hält aktuelle Corona-Maßnahmen für angemessen

© WDR/Imago

Die Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) hält die neuen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie grundsätzlich für angemessen; 16 Prozent sind der Ansicht, die neuen Maßnahmen gingen nicht weit genug. 24 Prozent der Befragten sagen, die Maßnahmen gingen zu weit. Das hat eine Umfrage unter Wahlberechtigten von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend in dieser Woche ergeben.

Acht von zehn Befragten (79 Prozent) geben an, dass ohne strengere Regeln die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen sei – jeder Fünfte (19 Prozent) widerspricht dieser Aussage. Die Einzelmaßnahmen, mit der die Ausbreitung des Corona-Virus im Land verhindert werden soll, werden differenzierter bewertet: Die Kontaktbegrenzung auf zwei Haushalte und maximal 10 Personen wird von der Bevölkerung zwar mehrheitlich (78 Prozent) ebenso befürwortet wie die Schließung von Bars und Kneipen (71 Prozent). Eine Mehrheit der Befragten lehnt die erneute Schließung von Restaurants jedoch ab (57 Prozent); 39 Prozent befürworten die Schließung von Restaurants. Beim Verbot touristischer Übernachtungen für Hotels und Beherbergungsbetriebe, der Schließung von Kultureinrichtungen wie Theatern und Kinos und dem Verbot von Amateur- und Freizeitsport halten sich Zustimmung und Ablehnung bei den Befragten die Waage. Die Offenhaltung von Schulen und Kitas befürworten wiederum 86 Prozent der Deutschen.

Danach gefragt, ob die Einhaltung der Maßnahmen im Alltag Probleme bereiten würden, geben 85 Prozent der Bevölkerung an, sie hätten keine Probleme oder wenig Probleme damit. 14 Prozent der Befragten gaben an, damit große oder sehr große Probleme zu haben. Bei den unter 40-Jährigen sind es 23 Prozent, denen die Einhaltung große oder sehr große Probleme bereitet.

Sechs Wochen vor Weihnachten würden es sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) begrüßen, wenn die Beschränkungen zu den Feiertagen wieder gelockert würden. 30 Prozent lehnen das ab. Gut jeder Zehnte tut sich schwer, ausgehend vom aktuellen Infektionsgeschehen Regelungen zu Weihnachten schon heute zu bewerten.


Befragungsdaten
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
Fallzahl: 1.002 Befragte
Erhebungszeitraum: 02.11.2020 bis 04.11.2020
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%



Die Fragen im Wortlaut:

  • Bundesregierung und Bundesländer haben sich auf neue deutschlandweite Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geeinigt. Bitte geben Sie für die folgenden Maßnahmen an, ob Sie diese befürworten oder ablehnen?
    • Offenhaltung von Schulen und Kitas
    • Kontaktbegrenzung auf zwei Haushalte und maximal zehn Personen
    • Schließung von Bars und Kneipen
    • Verbot touristischer Übernachtungen für Hotels und Beherbergungsbetriebe
    • Schließung von Kultureinrichtungen wie Theatern oder Kinos
    • Verbot von Amateur- und Freizeitsport
    • Schließung von Restaurants

  • Sind aus Ihrer Sicht die neu geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen? Gehen sie zu weit oder gehen sie nicht weit genug?

  • Wenn Sie an die in Deutschland geltenden Corona-Maßnahmen denken. Bereitet Ihnen die Einhaltung der Maßnahmen in Ihrem Alltag…?
    • sehr große Probleme
    • große Probleme
    • weniger große Probleme
    • gar keine Probleme

  • Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor und Sie sagen mir bitte, ob Sie der Aussage jeweils eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

  • „Ohne strenge Regeln bekommen wir die Corona-Krise nicht in den Griff.“

  • „Seit Beginn der Corona-Pandemie fühle ich mich häufiger einsam als früher.“

  • „Zu Weihnachten sollten die Beschränkungen wieder gelockert werden.“

Stand: 05.11.2020, 18.00 Uhr