„Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft“ über die Machenschaften im deutschen Versicherungswesen.

WDR/ARD-Fernsehfilm

„Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft“ über die Machenschaften im deutschen Versicherungswesen.

In der Rolle der Versicherungsjustiziarin, die die Seite wechselt: Henny Reents.

Filmszene Verunsichert

Für die Freundschaft von Franziska (Henny Reents, re) und Judith (Karoline Bär) wird der Rechtsstreit im Versicherungsfall Strelau zur Belastungsprobe. Mitte Denizhan Özhan (Serkan Kaya).
© WDR/Zeitsprung Pictures/Guido Engel

Es ist das Duell David gegen Goliath: Auf der einen Seite ein Familienvater, der nach einem Autounfall querschnittsgelähmt ist und verzweifelt auf die Auszahlung seiner Unfallversicherung hofft. Auf der anderen Seite die Versicherung, die sich mit allen Mitteln genau dagegen wehrt. Das Besondere an diesem Fall: Die Anwältin des Unfallopfers hat bis vor kurzem selbst für die Versicherung gearbeitet. Die Erkenntnis, ein ungerechtes System mitzutragen, hat sie die Seite wechseln lassen. Nun kämpft sie gegen ihre alten Kollegen und deren unmenschliches Geschäftsmodell. Das aufrüttelnde WDR/ARD-Drama „Verunsichert – Alles Gute für Ihre Zukunft“ ist inspiriert von der wahren Geschichte der Bonner Anwältin Beatrix Hüller. Regie führte Jörg Lühdorff, der auch das Buch geschrieben hat.

Filmszene Verunsichert

Als Franziska die Seiten wechselt, gerät Judith (Karoline Bär, l) bei ihrem Vorgesetzten Ulf Buschmann (Steve Windolf, r) unter Verdacht. Hat sie ihrer Freundin Akteneinsicht verschafft?
© WDR/Zeitsprung Pictures/Guido Engel

Franziska Schlüter (Henny Reents) arbeitet als Justiziarin für die Kölner Versicherung Aescuria. Ihr Job ist es, Invaliden und Kranken systematisch Leistungen zu verweigern. Als die Witwe eines Antragstellers Franziska und dem Hinhalte-Gebaren der Aescuria die Schuld am Freitod ihres an Multipler Sklerose erkrankten Mannes gibt, fragt sich die Justiziarin immer mehr, ob sie ihr berufliches Tun noch vor sich selbst verantworten kann.

Auch die Geschichte von Robert und Anne Strelau (Simon Böer und Picco von Groote) bestärkt sie in ihren Selbstzweifeln. Seit einem Autounfall sitzt Robert im Rollstuhl, doch die Aescuria verweigert ihm schon seit Jahren die Auszahlung seiner Versicherung, weil ein Zusammenhang zwischen Unfall und Krankheit nicht zweifelsfrei festzustellen sei. Laut Gesetz muss der Antragssteller den Beweis erbringen, dass die Versicherung zur Zahlung verpflichtet ist. Doch einen Anwalt können sich die Strelaus nicht leisten. Nicht mehr lange, und das Kalkül der Versicherung wird aufgehen und der Fall verjähren.

Filmszene Verunsichert

Regisseur und Drehbuchautor Jörg Lühdorff (re), Kameramann Philipp Timme und Karoline Bär in der Rolle der Sachbearbeiterin im Fall Strelau, Judith Broichhausen.
© WDR/Zeitsprung Pictures/Guido Engel

Franziska Schlüter entscheidet sich für einen radikalen Schritt. Sie will sich als Anwältin selbständig machen, um Betroffene wie Robert Strelau gegen die übermächtigen Versicherungskonzerne zu vertreten. Aber Franziska verfügt weder über große finanzielle Mittel noch über ausreichend Berufserfahrung, um sich in eine Kanzlei „einkaufen“ zu können. Schließlich kann sie einen Raum in der heruntergekommenen Anwaltskanzlei des alkoholkranken Anwalts Sachtler (Martin Brambach) und seines türkischen Assistenten Özhan (Serkan Kaya) anmieten, unter der Voraussetzung, dass sie zwielichtige Strafgerichtsfälle von Sachtlers ehemaligem Partner übernimmt. Mutig kämpft sie gegen alle Widerstände an und sagt den Strelaus zu, ihren Fall zunächst pro bono zu übernehmen. Doch mit der Kanzlei geht es immer weiter bergab, das Geld wird knapp und knapper, und Franziskas Ehemann Jochen (Daniel Wiemer) stößt bei dem Spagat zwischen seinem eigenen Berufsleben und der Betreuung des gemeinsames Sohnes an seine Grenzen. Erschwerend hinzu kommt, dass Franziska – ganz im Gegensatz zu ihrem ehemaligen Vorgesetzten Ulf Buschmann – sehr unsicher ist, wenn sie in der Öffentlichkeit sprechen muss. Dennoch zieht sie vor Gericht – und bringt im Prozess ausgerechnet ihre beste Freundin Judith (Karoline Bär) in die Bredouille, die bei der Aescuria im Fall Strelau als Sachbearbeiterin fungiert.

„Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft“ ist eine Produktion der Zeitsprung Pictures GmbH für den Westdeutschen Rundfunk. Die Produzenten sind Michael Souvignier und Till Derenbach, Producerin ist Katrin Kuhn. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Elke Kimmlinger (WDR).

Stand: 05.08.2020, 17.00 Uhr