93 Prozent befürworten weiter Kontakteinschränkungen 93 Prozent befürworten weiter Kontakteinschränkungen

ARD-DeutschlandTrend

93 Prozent befürworten weiter Kontakteinschränkungen 93 Prozent befürworten weiter Kontakteinschränkungen

© imago/Jochen Tack

Eine große Mehrheit von 93 Prozent der Deutschen befürwortet, dass man sich aktuell nur noch in der eigenen häuslichen Gemeinschaft oder mit einer weiteren Person treffen darf. Damit gibt es weiterhin eine große Zustimmung für diese Regelung, die in Deutschland seit elf Tagen gilt. Kurz nach ihrem Inkrafttreten hatten sie im ARD-DeutschlandTrend 95 Prozent befürwortet. Eine ablehnende Haltung zu der Maßnahme haben aktuell 6 Prozent (+3 Punkte im Vgl. zur Vorwoche). Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend in dieser Woche ergeben.


Seit dem Ausbruch der Corona-Krise fragt der ARD-DeutschlandTrend regelmäßig, wie groß die Sorge der Deutschen ist, dass sie oder Familienmitglieder sich mit dem Virus anstecken. Demnach sorgen sich aktuell 51 Prozent der Bevölkerung vor einer Ansteckung. Bei 17 Prozent ist diese Sorge sehr groß (-1 Punkt im Vgl. zur Vorwoche), bei 34 Prozent groß (-3). Bei 49 Prozent ist die Sorge weniger groß (35 Prozent; +4) bzw. klein (14 Prozent; +-0).

Die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wegen des Corona-Ausbruchs ist bei Dreiviertel der Gesamtbevölkerung groß (43 Prozent) oder sehr groß (32 Prozent). Bei knapp einem Viertel (24 Prozent) ist diese Sorge weniger groß (21 Prozent) bzw. klein (3 Prozent). Die Sorge, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Lage verschlechtert, ist bei einem Drittel (34 Prozent) der Befragten sehr groß (15 Prozent) bzw. groß (19 Prozent). Fast zwei Drittel (65 Prozent) geben an, diesbezüglich sei ihre Sorge weniger groß (38 Prozent) bzw. klein (27 Prozent). Vier Fünftel (79 Prozent) sorgen sich kaum darum, dass Güter des täglichen Bedarfs knapp werden. Bei 20 Prozent der Deutschen ist diese Sorge sehr groß bzw. groß. Bei den Erwerbstätigen ergibt sich auf die Frage, ob sie sich Sorgen um den Verlust ihres Arbeitsplatzes machen, ein eindeutiges Bild: Drei Viertel geben an, dass ihre Sorge diesbezüglich weniger groß (29 Prozent) bzw. klein (46 Prozent) ist. Bei 8 Prozent ist diese Sorge sehr groß. Bei 10 Prozent der Erwerbstätigen ist sie groß.

Das Vertrauen der Bürger in die Gesundheitseinrichtungen und Ärzte in Deutschland ist überwiegend hoch. 77 Prozent haben sehr großes (22 Prozent) bzw. großes Vertrauen (55 Prozent), dass sie die Corona-Epidemie bewältigen können. Bei 17 Prozent ist das Vertrauen weniger groß, bei 5 Prozent der Bevölkerung klein. Bei 61 Prozent der Befragten ist die Sorge, dass nicht jeder Erkrankte in Deutschland angemessen medizinisch versorgt wird,weniger groß (48 Prozent) oder klein (13 Prozent). Bei neun Prozent ist diese Sorge sehr groß, bei 28 Prozent groß.

Eine große Mehrheit von 95 Prozent der Bevölkerung vertritt die Auffassung, dass die Staaten der Europäischen Union einander bei der Behandlung von Patienten und dem Austausch von Schutzkleidung unterstützen sollten. Nur vier Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) finden es richtig, dass die deutsche Politik in der Corona-Krise vorrangig national denkt und handelt. Ebenso viele (64 Prozent) sind auch der Meinung, dass wohlhabende Staaten wie Deutschland gerade jetzt zusätzliches Geld ausgeben sollten, um Menschen in ärmeren Regionen der Welt zu unterstützen.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.002 Befragte; Sonntagsfrage: 1.502 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 30.03.2020 bis 31.03.2020; Sonntagsfrage: 30.03.2020 bis 01.04.2020
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 5%;
** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Mittlerweile sind in verschiedenen Ländern Menschen am Corona-Virus erkrankt, darunter auch in Deutschland. Wie groß ist Ihre Sorge, dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit dem neuen Corona-Virus anstecken?

Wie groß ist ihr Vertrauen, dass die Gesundheitseinrichtungen und Ärzte in Deutschland die Corona-Epidemie bewältigen können?

Zur Eindämmung des Corona-Virus sind in Deutschland derzeit öffentliche Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten, wobei Familien und Personen aus einem gemeinsamen Haushalt ausgenommen sind. Befürworten Sie diese Maßnahme oder lehnen Sie diese ab?

Wie groß ist wegen des Corona-Ausbruchs Ihre Sorge, dass …?

sich Ihre persönliche wirtschaftliche Lage verschlechtert
sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland verschlechtert
Sie ihren Arbeitsplatz verlieren
Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt sind
wichtige Güter des täglichen Bedarfs knapp werden
nicht jeder Erkrankte bei uns angemessen medizinisch versorgt wird
sehr groß / groß / weniger groß / klein

Darüber, wie Staaten weltweit in der aktuellen Corona-Krise handeln sollten, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Geben Sie bitte zu den folgenden Aussagen an, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

Es ist richtig, wenn die deutsche Politik in der Corona-Krise vorrangig national denkt und handelt.
Die Staaten der Europäischen Union sollten einander bei der Behandlung von Patienten und dem Austausch von Schutzkleidung unterstützen.
Wohlhabende Staaten wie Deutschland sollten gerade jetzt zusätzliches Geld ausgeben, um Menschen in ärmeren Regionen der Welt zu unterstützen.

Stand: 02.04.2020, 18.00 Uhr