Neue Indizien auf Wettmanipulation im Profi-Fußball

ARD/WDR-Recherchen

Neue Indizien auf Wettmanipulation im Profi-Fußball

Der ARD Sportschau liegen neue Indizien im Manipulationsverdacht um das Champions League Spiel Paris St. Germain gegen Roter Stern Belgrad vor. Das Spiel endete Anfang Oktober mit 6:1 für Paris.

Spielszene mit Torschütze Neymar (St. Germain)

Spielszene mit Torschütze Neymar (St. Germain)
© firo Sportphoto/ABACA

Kurz vor Spielbeginn wurde die Europäische Fußball-Union UEFA von einem Informanten auf mögliche Manipulationen hingewiesen. Ein Funktionär von Roter Stern Belgrad werde fünf Millionen Euro auf eine hohe Niederlage seiner Mannschaft setzen, hieß es. Nach ARD/WDR-Informationen hält die UEFA den Hinweis und die Quelle für glaubwürdig.

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© WDR

Zudem liegt der ARD/WDR-Redaktion ein Dokument vor, das den Wettquotenverlauf vor dem Spiel dokumentiert. Dabei geht es um die Wette auf das Ergebnis „fünf oder mehr Tore“ in diesem Spiel. Der Kurvenverlauf der Wetteinsätze bleibt demnach 14 Tage lang vor dem Spiel konstant, das Wettverhalten gilt also als unauffällig. Exakt zwei Stunden vor Spielbeginn fällt die Kurve dann steil ab, was auf ein hohes Wettaufkommen auf diesen speziellen Spielausgang schließen lässt. In sich ist das noch kein Beweis für eine Manipulation, so sagen Experten, allerdings ein weiteres Indiz.

Der Verein Roter Stern Belgrad weist bislang alle Manipulationsvorwürfe zurück. Die Pariser Finanzstaatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der ARD laufende Ermittlungen, die allerdings geheim seien. „ Aufgrund von Vorschriften können wir zum Fall keine weiteren Angaben machen“. Die französische Zeitung L’Equipe hatte kurz nach dem Spiel zuerst über den Manipulationsverdacht berichtet.

Redaktion: Jochen Leufgens, Uli Loke, Markus Schmidt

Stand: 18.12.2018, 14.00 Uhr