Keiner schiebt uns weg
Das Erste
Keiner schiebt uns weg
„Keiner schiebt uns weg“ erzählt in Anlehnung an eine wahre Begebenheit die Geschichte von Lilli und ihren Arbeitskolleginnen, die Ende der 70er Jahre im Ruhrgebiet beherzt und mutig, allen Widerständen zum Trotz für Lohngleichheit von Frauen und Männern kämpfen. Ein Film über den Kampf um Gleichberechtigung und den Mut, dafür einzutreten.
Vor Gericht: Unter den Klägerinnen, Rosi Kessler (Katharina Marie Schubert, mit Sonnenbrille), Lilli Czipowski (Alwara Höfels) und Gerda Rapp (Imogen Kogge, beide vorne).
© WDR/Thomas Kost
Gelsenkirchen, 1979. Durch Zufall erfährt Lilli (Alwara Höfels), dass ihr Mann Kalle (Karsten Antonio Mielke) und seine Kollegen deutlich mehr Lohn für ihre Arbeit bekommen als die Frauen im Fotolabor. Und das, obwohl Kalle noch gar nicht so lange im Betrieb ist. Lilli und ihre beiden Freundinnen, Gerda (Imogen Kogge) und Rosi (Katharina Marie Schubert) sind aufgebracht und wollen dagegen angehen, steht doch seit über 30 Jahren im Grundgesetz: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. In Bezug auf Lohngleichheit hat sich aber nichts verändert. Dabei haben die drei Frauen eigentlich schon genug Probleme. Lilli kämpft mit dem Vater ihrer beiden Kinder, der sie zu allem Überfluss mit einer anderen Frau betrügt. Auch ihre selbstverliebte Mutter Charly (Gitta Schweighöfer), die viele gutgemeinte Ratschläge für ihre Tochter bereithält, ist keine große Hilfe. Dazu kommen die unbezahlten Rechnungen und ein kaputtes Auto. Rosi hingegen arbeitet heimlich bei Foto Kunze – gegen den Willen ihres Mannes –, um das heile Bild vom Familienglück aufrechtzuerhalten, denn das Geld ihres Mannes Wolfgang (Martin Brambach) reicht für ihren Lebensstandard nicht aus. Und Gerda fristet nach dem Tod ihres Mannes ein recht einsames Dasein in ihrer Gartenlaube. Doch die Frauen wollen sich nicht länger unterbuttern lassen. Für eine Anklage gegen ihren Arbeitgeber benötigen sie mehr als die Hälfte der Frauen im Betrieb hinter sich. Lilli, pragmatisch wie sie ist, sieht darin kein Problem und fühlt sich durch den Zuspruch des Betriebsratsmitglieds Ritschi (Christoph Bach) und der Gewerkschaft bestärkt. Dabei legen sich die Frauen nicht nur mit der gesamten Chefetage ihrer Firma an, sondern auch mit den männlichen Kollegen im Betrieb und ihren Familien.
Stand: 17.09.2018, 10.30 Uhr