Dokudrama über zwei der bedeutendsten deutschen Unternehmer der Nachkriegszeit

Die ALDI-Brüder

Dokudrama über zwei der bedeutendsten deutschen Unternehmer der Nachkriegszeit

Ein Dokudrama von Raymond Ley

Am Montag, 22. Oktober 2018, um 20:15 Uhr im Ersten

Am 29. November 1971 wird der Unternehmer Theo Albrecht Opfer einer Entführung. Gefordert wird die bis dato höchste Lösegeldsummer der Bundesrepublik. Es folgen 17 Tage Martyrium. Zum Zeitpunkt der Entführung ist es gerade zehn Jahre her, dass die Albrecht-Brüder die Bundesrepublik unter sich in Nord und Süd aufgeteilt hatten. Für das packende Dokudrama „Die ALDI-Brüder" hat Regisseur Raymond Ley diese 17 Tage der Entführung zum Dreh- und Angelpunkt seiner Erzählung über eine der bedeutendsten und gleichsam geheimnisvollsten Unternehmerfamilien Deutschlands gemacht: „Die Entführung stellt eine Zäsur im Leben der Familie dar. Rund um die 17 Tage Gefangenschaft werfen wir ein ,Schlaglicht' auf die zwei Milliardäre aus Essen. Die Ausnahmesituation ermöglicht den Einblick in das Leben der zurückgezogenen Aldi-Familie." Um diese Zäsur so authentisch wie möglich darzustellen, hat der Regisseur exklusive Einblicke in die damaligen Gerichtsakten bekommen und aus dem späteren Prozess den damaligen Vorsitzenden Richter Dr. Klaus Wygold befragt.

Karl Albrecht (Christoph Bach, l) und sein Bruder Theo (Arnd Klawitter)

Karl Albrecht (Christoph Bach, l) und sein Bruder Theo (Arnd Klawitter) teilen das Unternehmen in Aldi Nord und Aldi Süd.
© WDR/Kai Schulz

„Der Film erzählt die Geschichte zweier Lichtgestalten der deutschen Wirtschaftswundergeschichte - mit zahlreichen Rückblicken in die Kindheit der beiden Brüder und die Zeit des Aufbaus ihres Handelsimperiums", so Regisseur Raymond Ley. Mit einem reduzierten Sortiment von damals 600 Produkten wurden die Albrechts stilbildend für die deutschen und internationalen Discounter. Neben Arnd Klawitter (Theo Albrecht) und Christoph Bach (Karl Albrecht) sind u.a. Peter Kurth (als Entführer Heinz-Joachim Ollenburg), Ronald Kukulies (Entführer Paul Kron), Hannah Schröder (Mia Albrecht) und Adina Vetter (Cilly Albrecht) zu sehen.

In den Läden der Albrechts gab es weder Regale für die Artikel noch Verkaufspersonal. Keine freiwillige Entscheidung der beiden Brüder, wie Walther Vieth, der 1961 als Geschäftsführer den ersten ALDI-Laden eröffnete, im Film erklärt: „Das ALDI-Prinzip ist aus der Not geboren worden. Die kleinen Läden, die die beiden Brüder nach dem Krieg in den Arbeitersiedlungen aufgebaut hatten, liefen nicht mehr. Der ALDI-Diskont ist wirklich als Arme-Leute-Laden entstanden."

Theo Albrecht verantwortete ab 1961 - dem Jahr des Mauerbaus - ALDI Nord, Karl die Läden von ALDI Süd. Sparsamkeit war von jeher das Erfolgsrezept der katholischen Brüder - sowohl was die Ausstattung ihrer Läden anging, als auch ihren eigenen Einkauf.

Wie veränderte sich durch die Aufteilung in Nord und Süd das Verhältnis innerhalb der Familie? Wie unterschieden sich die Albrechts in ihrer Führung der Geschäfte? Und wer war erfolgreicher? Durch viele Gespräche und Recherchen gelang dem Regisseur für diesen Film erstmals, eine authentische Charakterstudie der sagenumwobenen Unternehmer-Brüder. „Die ALDI-Brüder" ist eine Produktion der AVE in Koproduktion mit WDR (Federführung, Redaktion: Christiane Hinz), NDR (Marc Brasse, Silke Schütze), SWR (Gerolf Karwarth) und CCC, gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW.

Für akkreditierte Journalisten ist das Dokudrama schon jetzt im Vorführraum der WDR Presselounge zu sehen. Nach der Ausstrahlung ist der Film in der Mediathek Das Erste 30 Tage lang abrufbar.

Der Regisseur Raymond Ley steht bis Freitag, 19. Oktober 2018, noch für telefonische Interviews zur Verfügung.

Stand: 17.10.2018, 13.00 Uhr