Dreharbeiten zu Jan Georg Schüttes neuem WDR/ARD-Fernsehfilm sind abgeschlossen

Hochkarätiges Schauspielerensemble improvisiert beim „Klassentreffen (AT)“

Dreharbeiten zu Jan Georg Schüttes neuem WDR/ARD-Fernsehfilm sind abgeschlossen

25 Jahre ist es her, dass sie Abitur gemacht haben oder es hätten machen können, wenn sie nicht vorher abgegangen, Ehrenrunden gedreht hätten oder schlichtweg gescheitert wären. Nun sehen sie sich beim Klassentreffen wieder, die ehemalige Klassenbeste, das ehemalige Genie, die Ex-Klassengöre, der Ex-Klassen-Arsch, Mitte 40 mittlerweile, und stehen auf einmal den Leuten gegenüber, mit denen sie sich damals ihr zukünftiges Leben erträumt haben. Doch was ist eigentlich währenddessen in der Realität passiert? Mit den anderen, aber auch mit einem selbst?

„Klassentreffen“ so lautet der Arbeitstitel des WDR-Fernsehfilms für Das Erste, den Regisseur Jan Georg Schütte am vergangenen Wochenende in Hürth bei Köln gedreht hat. Es ist nach den hochgelobten und preisgekrönten Improvisations-Filmen „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“ und „Wellness für Paare“ der dritte in Folge, bei dem die Schauspielerinnen und Schauspieler kein Drehbuch, sondern lediglich Rollenprofile erhalten und auf dieser Grundlage improvisiert haben. Wieder war ein namhaftes Ensemble der Einladung Jan Georg Schüttes gefolgt, und wieder war der technische Aufwand mit allein 32 Kameras enorm.

Das "Klassentreffen"-Team um Regisseur Georg Schütte (vorne links)

Das "Klassentreffen"-Team um Regisseur Georg Schütte (vorne links)
© WDR/Wolfgang Ennenbach

Annette Frier, Charly Hübner, Anja Kling, Jeanette Hain, Nina Kunzendorf, Fabian Hinrichs, Oliver Wnuk, Elena Uhlig, Kida Khodr Ramadan, Anna Schudt, Christian Kahrmann, Marek Harloff, Aurel Manthei, Nadja Zwanziger, Nicole Kersten, Guido Renner, Björn Jung: Das ist die eindrucksvolle Liste der Schauspielerinnen und Schauspieler, die ohne Textvorgabe und ausformulierte Geschichte in Hürth antraten, um die 17 ehemaligen Klassenkameraden zu spielen. Burghart Klaußner schlüpfte in die Rolle des Lehrers, der sich ein Wiedersehen mit seinen alten Schülerinnen und Schülern nicht entgehen lassen will; Regisseur Jan Georg Schütte selbst gab den Wirt der Gaststätte, in der das Klassentreffen stattfindet.

Ohne den vollständigen Lebensweg aller anderen Figuren zu kennen, improvisierten die Akteure zwei Tage lang auf Basis ihrer Rollenprofile und der eigenen Lebenserfahrung. Sie begaben sich in unvorhersehbare Situationen, verblüfften die anderen - und wahrscheinlich manchmal auch sich selbst – mit Schlagfertigkeit und dramaturgischer Fantasie und entwickelten auf diese Weise Momente und Geschichten voller Witz, Melancholie und Wahrhaftigkeit. Das umfangreiche, 140 Stunden lange Material, das von den 32 Kameras eingefangen wurde, muss nun im Schnitt gesichtet und ausgewertet werden. 90 Minuten lang wird der Film am Ende dieses Prozesses sein – die Essenz eines Wochenendes voller Spaß am Spiel und Neugier auf die Entwicklung der Figuren und ihrer jeweiligen Geschichte.

Grimme-Preisträger Jan Georg Schütte über das Konzept und den Dreh von „Klassentreffen (AT)“: „Ich denke, dass so ziemlich jeder von uns schon mal vor der Entscheidung stand, ob er zu einem Klassentreffen gehen oder die Konfrontation mit der Vergangenheit vermeiden soll. Man ist gespannt, was aus den anderen geworden ist, will aber auch nicht feststellen müssen, dass die anderen aus ihrem Leben vermeintlich oder tatsächlich mehr gemacht haben als man selbst. Man ist gemeinsam in die Zukunft gestartet, doch ab dann gingen die Lebenswege auseinander. Mich hat interessiert, was passiert, wenn diese Lebenswege sich nach 25 Jahren für einen Abend noch einmal berühren. Ich freue mich, dass ich so ein wunderbares Ensemble hatte, das sich mit Hingabe, Leidenschaft und höchster Konzentration in diese Versuchsanordnung begeben hat und zu Ergebnissen gekommen ist, die zum Teil auch mich vollkommen überrascht haben.“

„Klassentreffen“ (AT) ist eine Produktion der,die film gmbh‘ im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln für Das Erste. Produzenten sind Uli Aselmann und Sophia Aldenhoven, Ko-Produzent sind Lars Jessen (der hier auch als Regieberater tätig ist) & Sebastian Schultz, die hier Ihre Zusammenarbeit nach der gemeinsamen Produktion JÜRGEN-HEUTE WIRD GELEBT fortsetzen. Nina Klamroth ist die verantwortliche WDR-Redakteurin.

Der Sendetermin ist für 2018 im Ersten geplant.

Stand: 28.11.2017, 13.00 Uhr