Deutschlands First Ladies

Das Erste

Deutschlands First Ladies

Eine Dokumentation von Jobst Knigge

v.l.n.r. Christiane Herzog, Christina Rau, Eva Luise Köhler, Bettina Wulff und Daniela Schadt.

Unsere First Ladies der Berliner Jahre: v.l.n.r. Christiane Herzog, Christina Rau, Eva Luise Köhler, Bettina Wulff und Daniela Schadt.
© WDR/Thomas Ernst/Dirk Borm/Olga Samuels/ddp/Soeren Stache

Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland haben elf Frauen dieses Land geprägt - im Stillen, aber nachhaltig. Die Frauen der Bundespräsidenten. Sie bekleiden ein Amt, das offiziell keines ist und doch höchste Ansprüche stellt. Sie sollen an der Seite des Bundespräsidenten repräsentieren, sich karitativ engagieren, ein Vorbild sein. DEUTSCHLANDS FIRST LADIES erzählt 60 Jahre deutsche Geschichte im Spiegel seiner First Ladies zwischen Kaltem Krieg und Wirtschaftswunder, Wiederbewaffnung und Waldsterben, Mauerfall und Weltmeisterschaft.

Die Bonner Jahre

Ehemaliger Bundespräsident Heinrich Lübke mit seiner Ehefrau Wilhelmine Lübke (Foto, 1968)

Ehemaliger Bundespräsident Heinrich Lübke mit seiner Ehefrau Wilhelmine Lübke (Foto, 1968)
© WDR

Die frühen BONNER JAHRE unter den Präsidentenpaaren Heuss, Lübke und Heinemann sind geprägt von Beschaulichkeit, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Die Staatsbesuche von Königin Elizabeth II. oder dem Schah von Persien bringen internationalen Glanz und auch Protest in die verschlafene Bonner Republik. Die Frauen emanzipieren sich und die studentische Jugend politisiert sich außerparlamentarisch. In der Zeit gesellschaftlicher Veränderungen setzt sich Hilda Heinemann für die Rechte von Gefangenen ein. Später bricht die Ärztin Mildred Scheel ein Tabu, gründet die Deutsche Krebshilfe und sagt der heimtückischen Krankheit öffentlich den Kampf an. Ärztin Veronika Carstens arbeitet als einzige First Lady neben dem Ehrenamt weiter und wird zur Vorreiterin für Ökologie und Naturheilkunde. Marianne von Weizsäcker unterstützt mit Bestimmtheit und Würde ihren Mann in seinem Amt als deutsches Staatsoberhaupt

Die Berliner Jahre

Daniela Schadt im Interview mit Jobst Knigge. First Lady seit 2012.

Daniela Schadt im Interview mit Jobst Knigge. First Lady seit 2012.
© WDR/Thomas Ernst

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands beginnen die Berliner Jahre. Es ist die Zeit des Umzugs des deutschen Bundespräsidenten und später des Parlaments von Bonn nach Berlin. Die allgegenwärtige Präsenz der Medien verändert den Alltag, wovon auch die jeweiligen Bundespräsidenten und deren Frauen nicht verschont bleiben.

Christiane Herzog wird mit der ersten Koch-Show Deutschlands zum Fernsehstar. Mit Christina Rau, der Enkelin von Präsident Heinemann, zieht eine Politologin als First Lady in Berlin ein, ihr Rat ist noch heute auch in der Politik gefragt. Eva Luise Köhler gewährt zum ersten Mal Einblick auch in die weniger guten Tage im Amt. Bettina Wulff fragt sich heute, wie sie die durch die Medien beschleunigte Entwicklung hätte verhindern können, die zum Rücktritt ihres Mannes vom Amt geführt hat.

Mit Daniela Schadt residiert heute - offiziell anerkannt - die erste unverheiratete First Lady in Schloss Bellevue. Es bleibt interessant, was die Zukunft bringen wird, wenn dieses höchste Staatsamt einmal von einer Frau eingenommen wird – eine immer wahrscheinlicher werdende Möglichkeit eines Rollenwechsels.

Redaktion: Christiane Hinz und Christiane Mausbach (WDR) und Astrid Harms-Limmer (BR). Produktion: Caligari Film- und Fernsehproduktion GmbH München, Produzentin: Gabriele Walther

Stand: 04.01.2016, 17.45 Uhr