Wer entscheidet über Leben und Tod? Die Diskussion über Sterbehilfe in Deutschland

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Wer entscheidet über Leben und Tod? Die Diskussion über Sterbehilfe in Deutschland

Die Sterbehilfe in Deutschland soll noch in diesem Jahr neu geregelt werden und die Frage, was erlaubt werden soll und was nicht, ist stark umstritten. 180 Mediziner haben am Montag in einem offenen Brief ein klares Bekenntnis zum ärztlich begleiteten Suizid von der Bundesärztekammer gefordert.

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WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn
© WDR/Görgen

Doch ihr Präsident, Frank Ulrich Montgomery, hat beim Ärztetag in dieser Woche noch einmal klargestellt: Er lehnt Sterbehilfe kategorisch ab, weil dies nicht mit dem Berufsethos vereinbar sei. Ärzte in Deutschland agieren bisher in einer rechtlichen Grauzone. In vielen Bundesländern können sie ihre Zulassung verlieren, wenn sie ihren Patienten beim Sterben helfen. Das wollen Politiker wie Karl Lauterbach (SPD) und Peter Hintze (CDU) ändern. Sie fordern, dass Sterbehilfe für Ärzte unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein soll. Einige Politiker, darunter Renate Künast (Grüne), setzen sich dafür ein, die Beihilfe zum Suizid neben Ärzten auch gemeinnützigen Organisationen zu erlauben. Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe dagegen plant eine Reform, die ein Verbot organisierter Sterbehilfe vorsieht. Er setzt stattdessen auf die Verbesserung der Palliativversorgung und hat gerade ein Gesetz dazu auf den Weg gebracht.

Wie kann eine Neuregelung der Sterbehilfe aussehen? Welche Rolle sollen die Ärzte und die Palliativmedizin spielen? Was kann man aus anderen Ländern lernen? Und was muss sich an unserem Umgang mit dem Tod ändern?

Darüber diskutiert WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn am Sonntag im ARD-Presseclub mit folgenden Gästen:

Thorsten Denkler, Süddeutsche Zeitung
Martin Lohmann, Publizist
Heike Schmoll, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Merlijn Schoonenboom, Freier Journalist

Redaktion: Friederike Hofmann

Stand: 21.02.2014, 13.31 Uhr