Frontfrau - Deutschlands erste Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen

Die Story im Ersten

Frontfrau - Deutschlands erste Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen

von Ein Film von Gesine Enwaldt

Kaum im Amt sorgt die erste Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums für Wirbel. Sie entlässt Staatssekretäre, fordert Transparenz und engagiert externe Berater, um die laufenden Rüstungsprojekte zu durchleuchten.

Ursula von der Leyen mit ihrem stellvertretenden Pressesprecher Oberst i.G. Ingo Gerhartz

Ursula von der Leyen mit ihrem stellvertretenden Pressesprecher Oberst i.G. Ingo Gerhartz
© WDR/Colonia Media GmbH/Martin Valentin Menke

Mit ihren engsten Vertrauten zieht Ursula von der Leyen ein in die Männerwelt des Bendlerblocks. Sie will die Truppe attraktiver machen, die Bundeswehr umkrempeln zu einem modernen, familienfreundlichen Arbeitgeber. Sie setzt auf Themen wie Kita und Teilzeitarbeit und erntet dafür Spott, aber auch Anerkennung. Sie will, dass die Deutschen mehr Verantwortung übernehmen in den Krisenregionen dieser Welt. Was genau aber meint sie damit? Und wie soll das gehen, wo sich doch bereits nach wenigen Monaten ihrer Amtszeit das Ausrüstungsdesaster in seinem ganzen Ausmaß zeigt? Ihre Entscheidung, die Unternehmensberaterin Katrin Suder zur Staatssekretärin für Rüstungsprojekte zu ernennen, sorgte für Irritationen im Ministerium. Denn Suder soll aufräumen im hochkomplexen und skandalträchtigen Rüstungs- und Beschaffungswesen.

Von der Leyens Tempo ist atemberaubend - wer nicht mitkommt, bleibt auf der Strecke. Die umstrittene Verteidigungsministerin kämpft an vielen Fronten. Zu vielen? Weiß sie, die Ärztin, Mutter, Sozialpolitikerin genug von den Anforderungen des Soldatenlebens? Ursula von der Leyen polarisiert – und scheint allzu viel zu versprechen. Ihr wird Selbstinszenierung vorgeworfen. Instrumentalisiert sie die Medien - oder spielen die Medien mit ihr? Hat sie inzwischen gelernt, ihre Partei mitzunehmen?

Wenn sie Erfolg hat mit ihren Reformen, dann rückt sie auf als Nummer 2 hinter Merkel.

Die preisgekrönte Filmemacherin Gesine Enwaldt blickt hinter die Kulissen des Verteidigungsministeriums, begleitet die Ministerin über ein Jahr lang im Alltag und auf Reisen. Wie meistert sie den neuen Job? Wie erfolgreich wird sie sein? Die Autorin spricht nicht nur mit Soldaten, BeobachterInnen und Kritikern. Erstmals stellt sich auch die neue Staatssekretärin für Rüstungsprojekte einem Gespräch über die neue Rolle der Bundeswehr und ihrer Frontfrau.

Redaktion: Ulrike Schweitzer

Stand: 25.03.2015, 16.21 Uhr