Brot und Spiele – Wenn Menschen bei Olympia stören
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Brot und Spiele – Wenn Menschen bei Olympia stören
Drei Jahre lang hat WDR-Autorin Steffi Wurster Lena, Natascha und Volodja begleitet und ihren Kampf gegen den Abriss ihrer Häuser gefilmt.

Der Bürgermeister von Sotschi, Anatoli Pachomov, ist stolz auf das neue Eisstadion
© WDR
Volodja haben sie verhaftet und sein Haus einfach mit allen Möbeln abgerissen. Die Familie musste in eine Flüchtlingsunterkunft. Nach zwei Jahren plötzlich die Wende: Die Stadtverwaltung hat ihm ein neues Haus gekauft und sogar Entschädigung gezahlt.
Lena ist ebenfalls zu einem stattlichen Haus und einer Entschädigung gekommen. Sie fühlt sich wohl in der neuen Siedlung, auch wenn sie selber sagt, dass sie etwas faul geworden ist. Natascha war die Anführerin der 5000 Bewohner, die umgesiedelt wurden. Sie lebt immer noch in ihrem alten Haus, hat sich mit Sotschis Bürgermeister und den Olympiaplanern angelegt. Ihr Kampf hat ihr Einfluss beschert, und auch neue Freunde – jetzt kämpft sie vor allem gegen die Privatisierung des Strandes.
Neue Siedlungen sind am Rande der Spielstätten entstanden. Siedlungen, die einen guten Eindruck machten, schnell aus dem Boden gestampft, modern und komfortabel. Einige Häuser sind schon wieder unbewohnbar, weil sie einsturzgefährdet sind. Eine Folge der Baumaßnahmen. Ans Grundwasser hatte keiner gedacht, und der Untergrund aus Bauschutt gibt überall nach. Außerdem wollen viele der Anwohner in den teuren neuen Häusern, die am Rande der Spielstätten gebaut wurden, nicht wohnen und sind weg gezogen. Jetzt stehen sie leer.
Der Film zeigt in einer Langzeitbeobachtung über drei Jahre die Auswirkungen der Olympiaentscheidung.
Ein Film von Steffi Wurster
Redaktion: Barbara Schmitz
Hinweis: Dieses Video ist eine Arbeitsfassung und ausschließlich zur Pressearbeit bestimmt. Es darf nicht verändert oder weitergeleitet werden. Bildschirmrepros und öffentliche Wiedergaben sind nicht gestattet.
Stand: 17.01.2014, 10.25 Uhr