ARD radiofeature über Propaganda im Ukraine-Krieg

ARD radiofeature über Propaganda im Ukraine-Krieg

Der Ukraine-Krieg wird nicht nur auf den Schlachtfeldern geführt. In russischen und ukrainischen Medien und im Internet findet gleichzeitig ein Informationskrieg um die Deutungshoheit der Ereignisse statt. Im Zentrum der gegenseitigen Propaganda steht der Kampf um die Hafenstadt Mariupol. Während der ukrainische Präsident sie „Heldenstadt“ nennt, versucht die russische Seite, die Ukraine für das Leid der Bevölkerung verantwortlich zu machen.

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Das "ARD radiofeature" begibt sich auf Spurensuche. Recherchiert Hintergründe und Zusammenhänge, sucht nach der Wahrheit hinter der Wirklichkeit.
© WDR/AFP/Yuri Kadobnov

Christine Hamel war vor dem russischen Angriff in Mariupol und hat nun mit Menschen gesprochen, die aus der zerstörten Stadt entkommen sind. Sie ordnet die Geschehnisse und Berichte der vergangenen Monate ein. "Propagandaschlacht um Mariupol – Doku über eine Stadt im Krieg“ heißt das ARD radiofeature, das ab Mittwoch, 03. August 2022, in acht Wort- und Kulturwellen der ARD zu hören und im Internet unter www.ardaudiothek.de als Podcast verfügbar ist.

Mariupol wurde seit dem 24. Februar ununterbrochen bombardiert und beschossen. Die Angriffe auf die Entbindungsklinik und auf das Dramatheater werden als Kriegsverbrechen eingestuft. Inzwischen ist die Stadt vollständig unter russischer Kontrolle. Der Propagandakrieg tobt derweil weiter. Russland wird beschuldigt, Kriegs-Influencer in die Stadt zu holen, die berichten, dass hauptsächlich die Ukrainer für die Kriegsruinen verantwortlich seien.

2014, nach Beginn des Krieges in der Ostukraine, sollte Mariupol eine ukrainische Vorzeigestadt werden. Das berüchtigte Bataillon Asow, darunter bekennende Faschisten, konnte die Stadt damals von den russlandtreuen Separatisten zurückerobern, was den Kämpfern viel Anerkennung einbrachte. Inzwischen sind sie als Regiment der ukrainischen Nationalgarde unterstellt und die Welt konnte während der aktuellen Kriegsgeschehnisse zwei Monate lang verfolgen, wie sich die Kämpfer im Asow-Stahlwerk zunächst gegen die russische Übermacht behaupteten. Bei Asow kämpfen immer noch verschiedene ultranationalistische Kräfte – entsprechend euphorisch der Triumph der Kreml-Propaganda, dass sie in russischer Kriegsgefangenschaft sind.

Christine Hamel hat als Reporterin bereits aus der Sowjetunion berichtet und kennt Russland und die Ukraine von unzähligen Recherchereisen. Sie hat in St. Petersburg gelebt und verschiedene Bücher über Russland und die russische Kultur geschrieben. In den vergangenen zehn Jahren sind von ihr unter anderem Features zu Putin, zur russisch-chinesischen Grenze, zum Krieg in der Ostukraine, zur Vergiftung von Nawalny und zur Annexion der Krim erschienen.

Journalist:innen mit Zugang zur WDR-Presselounge können das ARD radiofeature ab sofort im Vorführraum hören.

Sendetermine:
SWR - Freitag, 05. August 2022, 15:05 Uhr
BR 2 - Samstag, 06. August 2022, 13:05 Uhr
SR 2 - Samstag, 06. August 2022, 09:05 Uhr
Bremen Zwei (RB) - Samstag, 06. August 2022, 18:05 Uhr
NDR Info - Sonntag, 07. August 2022, 11:05 Uhr
WDR 5 - Sonntag, 07. August 2022, 13:04 Uhr
hr2-kultur - Sonntag, 07. August 2022, 18:04 Uhr
MDR Kultur - Sonntag, 07. August 2022, 18:00 Uhr

Regie: Helen Malich
Redaktion: Johannes Berthoud (BR)

Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks für das ARD radiofeature 2022.

Stand: 29.07.2022, 11.00 Uhr