Hundeliebe

Tiefenblick

Hundeliebe

Serie in drei Folgen
< Von Frank Kaspar und Jennifer Rieger
Produktion WDR 2021

© WDR/Adobe

Pudel, Mops oder Chihuahua ist es heute kaum mehr anzusehen – doch wenn man ihren Stammbaum weit genug zurückverfolgt, stößt man auf denselben Vorfahren. Schon vor 40.000 Jahren schloss der Homo sapiens ein Bündnis mit dem Wolf. Aber dass der Zweibeiner den Vierbeiner gezähmt und durch Zucht und Erziehung geformt hat, ist wohl nur die halbe Wahrheit. Vielmehr ist die Geschichte der Hundwerdung eine von gegenseitiger Annäherung. Manche meinen sogar, dass das Zusammenleben auch uns Menschen verändert hat. Heute sind Hunde viel mehr als nur Jagdgefährten: Sie sie sind beste Freunde, Therapeuten, Medienstars.

Redaktion Adrian Winkler

Jagdgefährten

Sie jagen, retten, schützen: Gemeinsam bewältigen Hund und Mensch die schwierigsten Aufgaben. Was hat sie so eng zusammengeschweißt? Hunde sind geborene Teamplayer. Das liegt in ihrem wölfischen Erbe. Auf der Jagd verständigen sich Wölfe mit schnellen Blicken und kooperieren so erfolgreich, dass wir Menschen uns daran ein Beispiel nehmen könnten. Aber wie verwandelte sich der wilde Beutegreifer in einen willfährigen Helfer? Wie entwickelte er sich zu einem verlässlichen Partner, der Fährten lesen, Verunglückte finden oder Edelpilze erschnüffeln kann?

Beste Freunde

Hunde sind Beziehungsprofis. Mit ihrer Fähigkeit, auf unsere Gefühlslagen zu reagieren, erobern sie die Herzen vieler Menschen und empfehlen sich für völlig neue Aufgaben. Viele Menschen betrachten ihren Hund als besten Freund oder Familienmitglied. Sie richten ihren Alltag und die Urlaubsplanung nach ihm aus, bereiten ihm sein Lieblingsfutter zu und scheuen, wenn er mal krank wird, weder Kosten noch Mühen, um ihn gesund zu pflegen.
Die wichtigste Aufgabe der meisten Haushunde besteht heute darin, ein einfühlsames Gegenüber des Menschen zu sein. Für manche ist das sogar ein therapeutischer Beruf.

Petfluencer

Hunde haben das Zeug zum Star. Lassie oder Disneys Dalmatiner begeisterten Millionen, süße Welpen auf Instagram gehen viral - nicht immer zum eigenen Vorteil. Treue Augen, lustige Verkleidung, verblüffende Tricks sorgen für enorme Klickzahlen. Mancher Vierbeiner hat mehr Follower als seine Besitzer. Oft geht es dabei schlicht um Unterhaltung. Oft steckt allerdings auch eine gute Absicht dahinter: Tierschutzvereine präsentieren Hunde auf Facebook, um sie zu vermitteln. Doch haben wir aus lauter Liebe die Tiere vielleicht schon so weit vermenschlicht, dass sie nicht mehr einfach Hund sein können?

Stand: 07.10.2021, 12.00 Uhr